Süddeutsche Zeitung

Überwältigende Mehrheit:Der zweite Robert

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Bayernpartei stellt Bewerber für den Landratswahlkampf vor: Robert Böhnlein aus Aßling

Auch die Bayernpartei will das höchste Amt im Landkreis, am Freitag kürte der Kreisverband Ebersberg im Gasthof Huber in Oberndorf seinen Landratskandidaten. Mit überwältigender Mehrheit wurde der BP-Kreisvorsitzende Robert Böhnlein aus Aßling gewählt.

In seiner Bewerbungsrede umriss er drei Schwerpunkte des anstehenden Wahlkampfs: Zum einen gelte es, das Finanzgebaren des Landkreises, insbesondere den Kauf des ehemaligen Sparkassengebäudes, aufzuarbeiten. Dieser Kauf entpuppe sich mehr und mehr als Fass ohne Boden. Böhnlein hob an dieser Stelle die Arbeit von Bayernpartei-Kreisrat Christian Eckert hervor, der bei der Entscheidung im Kreistag als einziger gegen den Kauf gestimmt hatte.

Zum anderen steht für den Bayernpartei-Kreisverband der Schutz und Erhalt des Ebersberger Forsts ganz oben auf der Agenda. Dies bedeute vor allem, dass der eventuell geplante Windpark im Forst strikt abgelehnt werde. Böhnlein machte deutlich, dass seitens der Bayernpartei alles dafür getan werde, dass sowohl der Landrat als auch die politischen Mitbewerber vor dem Urnengang Farbe bekennen. "Die Landkreis-Bürger haben ein Recht darauf zu wissen, auf was sie sich bei dieser Wahl einlassen", so Böhnlein. Die derzeitige "Taktik des Hinhaltens und der Desinformation durch Landrat und Landratsamt" - etwa beim Windgutachten, das schon lange vorliegen müsste - sei nicht länger hinzunehmen.

Dritter Schwerpunkt ist die Bevölkerungsentwicklung. Der Bevölkerungsdruck im Großraum München habe zu einer Situation geführt, bei der sich Normalverdiener oder etwa junge Familien das Wohnen im Landkreis kaum mehr leisten könnten. Förderungen für Einheimische begrüßte Böhnlein, man wolle diese auch ausbauen. Andererseits müsse man nicht jeden verfügbaren Quadratmeter zubetonieren. "Wir müssen - auch im Landkreis - ein Klima schaffen, das nicht vom Motto "mehr, schneller, weiter, größer, höher" geprägt ist. Sondern eines, das allen ein vernünftiges Leben ermöglicht."

Die Veranstaltung in Oberndorf war gut besucht, als Wahlleiter fungierte der Bayernpartei-Landesvorsitzende Florian Weber. Am Rande wurde noch scherzhaft die Frage aufgeworfen, ob denn die CSU ihre #teamrobert-Schilder weiterverwende, denn einen Robert als Kandidaten gibt es ja jetzt zweimal.

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Quelle:
SZ vom 11.11.2019 / SZ
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