Süddeutsche Zeitung

"Theater Zwangsvorstellung" in Wasserburg:Bedrückendes Kammerspiel

Das Nürnberger Künstlerkollektiv Theater Zwangsvorstellung mag es - eigenen Worten zufolge - gerne "böse, schmutzig und intensiv". Die Arbeiten dieser Gruppe sind gleichermaßen erfüllt von Kitsch, Poesie, Weltekel und bitterbösem Humor. Auf den jüngsten Wasserburger Theatertagen hat das Kollektiv den Jury-Preis für seine "Weißwurstjahre" erhalten. Die offizielle Auszeichnung durch den Verband Freie Darstellende Künste Bayern erfolgt am Samstag, 10. Februar, um 20 Uhr im Theater Wasserburg. Das Stück wird direkt im Anschluss noch einmal gezeigt.

Thematisiert wird die Geschichte der kleinen Carmen, die von ihren Eltern in einem Kloster ausgesetzt wird. In düsteren Bildern erzählt Autorin und Regisseurin Claudia Schulz ein schwarzhumoriges Märchen über eine bizarre Klosterwelt: Carmen ist gefangen im Wahnsinn der Nonnen, der aus Exorzismus, Kreuzigung und Weißwürsten besteht. Mit kindlicher Naivität nimmt das Mädchen sein hartes Schicksal an und versucht alles, um eine gute Büßerin zu sein und so eines Tages ihre Eltern wiederzusehen. Doch nicht einmal Gott meint es gut mit ihr.

Für dieses bedrückende Kammerspiel arbeitet das Theater Zwangsvorstellung mit den Musikern Bird Berlin und Rob Stephan, dem Kabarettisten Matthias Egersdörfer sowie den bildenden Künstlern Anders Möhl und Martin Fürbringer zusammen. Karten gibt es unter www.theaterwasserburg.de. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.

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Quelle:
SZ vom 08.02.2018 / sz
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