Teurer als geplant:2,6 Millionen Euro mehr Schulden

Grafings Stadtrat genehmigt Nachtragshaushalt

Der Grafinger Nachtragshaushalt ist durch. In seiner Sitzung hat ihn der Stadtrat bei drei Gegenstimmen genehmigt. Unterm Strich beläuft sich der Nachtrag auf etwa 2,6 Millionen Euro. Damit steigt der Grafinger Schuldenstand zum Jahresende von einst geplanten 6,8 auf etwa 9,4 Millionen Euro. Um die 1,6 Millionen davon entfallen auf eine Anzahlung für das Grundstück der in Grafing Bahnhof geplanten Berufsschule. Die Stadt Grafing rechnet damit, das Geld vom Landkreis zurückerstattet zu bekommen. Eine Entscheidung des Ebersberger Kreistags steht jedoch noch aus.

Nötig wurde der Nachtragshaushalt nicht nur wegen den 1,6 Millionen Euro für das Grundstück, auf dem die Berufsschule gebaut werden soll. Die zusätzliche Million hängt damit zusammen, dass sich einige aktuelle Bauprojekte wie etwa die Sportstättenanbindung und das neue Dach für die Dreifachturnhalle teurer als gedacht herausstellten. Zudem verschiebe sich ein für das Jahr 2018 vorgesehener Grundstücksverkauf aufs nächste Jahr, erklärte die Grafinger Kämmerei. Hier sei mit Einnahmen von rund einer halben Million Euro gerechnet worden.

Mit dem Nachtragshaushalt erlaubte der Grafinger Stadtrat auch einen um etwa ein Drittel erhöhten Kassenkreditrahmen. Er liegt nun bei 3,6 Millionen Euro. "Wir sind kassenmäßig an unserer Grenze", hatte Grafings Kämmerer Christian Bauer vergangene Woche dem Finanzausschuss erklärt.

Mahnende Worte kamen unter anderem von SPD-Stadtrat Ernst Böhm. "In den vergangenen Jahren der guten Konjunktur konnten der Bund und der Freistaat ihre Schulden reduzieren und auch die Mehrzahl der bayrischen Gemeinden", sagte er. "Aber bei uns ist der Trend genau andersherum." Seiner Ansicht nach müsste die Stadt viel stärker darauf hinarbeiten, mehr Geld aus der Gewerbesteuer einzunehmen. "Uns fehlen 20 Prozent, um überhaupt in den Landkreisdurchschnitt zu kommen", sagte Böhm.

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