Technischer Ausschuss:Waldfarben am Platz

Der Ebersberger Sportpark soll im Herbst 2022 fertig sein

Von Nathalie Stenger, Ebersberg

Es grünt so grün im geplanten Waldsportpark der Kreisstadt, dass es manch einem Stadtrat fast schon zu viel der Farbe ist. Es erinnere ihn ein wenig an den Charme der Siebzigerjahre, sagte etwa Marc Block von den Grünen zum vorgestellten Gestaltungskonzept, vielleicht sei in diesem Fall weniger mehr. Generell wurde die Präsentation von Architekt Alexander Schmidmaier aber positiv im jüngsten Technischen Ausschuss angenommen.

Der Grundriss des Neubaus des Umkleide- und Kabinentraktes des Waldsportparks ist L-förmig, mit einem Innenhof als Treffpunkt. An dieser Stelle sollen zwei Fahnen wehen: Eine mit dem Wappen der Stadt, eine für den TSV Ebersberg. Im oberen Stockwerk befinden sich ein großer Turnraum mit ansteigender Decke sowie die Geschäftsstelle von Dominic Mayer. Im Erdgeschoss finden sich Kabinen und Haustechnik - alles barrierefrei zu erreichen. Quergestellt ist das Lagergebäude mit seinen transparenten Toren, das neben Lagerflächen auch eine neue Hackschnitzelanlage enthält. Im Endeffekt sei es eine sehr robuste Kiste, so der Architekt, "eine Stahlbetonkonstruktion", außen mit einer Holzverschalung aus unbehandelter Lärche mit senkrechten Latten verkleidet und mit grauen Aluminiumfenstern sowie Sichtschutz. Die Stahlbetonwand werde man aus Kostengründen auch oft im Inneren des Baus sehen, so Schmidmaier, man werde sich aber um eine hochwertige Wandoberfläche bemühen.

Für die Böden entschied sich der Architekt für beschichteten Estrich in Grüntönen. Dieser sei leicht zu reparieren, so Schmidmaier, die Kosten entsprächen einem vernünftigen Fliesenboden. Holzakustikpaneldecken im Fitnessraum sowie den Kabinen sorgen für Schallschutz. Ebenfalls grün gehalten werden sollen die Lampen, die Stahlseilnetze an Geländern sowie die Fliesen in den Bädern. "Für einen gewissen Wiedererkennungswert", so sagte Schmidmaier zur Farbgestaltung in den Sanitäranlagen. Eine Impression des Gemeinschaftsraums zeigt eine fest installierte Küche, von der aus über Kioskfenster nach draußen verkauft werden kann, und die übrige bewegliche Möblierung. "Damit man den Raum möglichst flexibel nutzen kann", so Schmidmaier.

Stadtrat Christoph Münch (SPD) stellte angesichts der geplanten Stahlbetonkonstruktion mit Holzverkleidung die Frage nach einem kompletten Holzbau. Dies sei seines Wissen doch relativ kostenneutral. Schmidmaier erklärte daraufhin, dass grundsätzlich nichts gegen einen Bau aus Holz spreche, allerdings sei dieser durchaus teurer, und man sei schon zu weit in der Planung fortgeschritten. Die Statik müsse von vorne anfangen. Auch das Thema Nässe müsse beachtet werden, hieß es von der Verwaltung. Von Münchs Vorschlag, eventuell bei dem geplanten Werkstattbau auf einen Holzbau zu achten, riet Gerd Otter (Pro Ebersberg) dringend ab. Die Konstruktionen kurz vor Baubeginn zu ändern, bezeichnete er als "Mega-Gau".

Martin Schechner (CSU) schlug vor, die transparenten Hallentore mit Werkstatttüren zur Kostensenkung teils mit einfacheren Bauweisen zu ersetzen. Außerdem appellierte er für eine gut trennbare Außendämmung. Auf die Frage von Marc Block nach der Energieeffizienz erklärte Schmidmaier, dass man dort gar nicht mehr als die geplante Solaranlage auf dem Dach und die Hackschnitzelheizung tun könne. Wasserstofftechnologie könne man in dem Gebäude aber im Nachhinein noch umsetzen.

"Wenn alles glatt läuft", so der Architekt, dann wird der Neubau im September 2022 fertig. Auch in Sachen Kosten liege man "vom Grundsatz nicht vollkommen daneben". Die letzte Kostenrechnung sei aber schon zwei Jahre alt. Bürgermeister Uli Proske (parteilos) wies auch darauf hin, wie schwierig es im Moment sei, passende Firmen zu finden.

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