Technischer Ausschuss Ebersberg:Volles Programm

Für Ebersbergs Stadträte enden die Ferien mit langer Tagesordnung

An diesem Dienstag beginnt die Schule wieder und auch die Ebersberger Stadtratsmitglieder haben mehr zu tun. Am Dienstagabend kommt der Technische Ausschuss zusammen und auf der Tagesordnung steht so ziemlich alles, worüber man in der Kreisstadt kontrovers diskutieren kann: Umgestaltung des Marienplatzes, Umgehungsstraße, Freiflächen-Photovoltaik und dann auch noch die Frage, wie groß die Mehrfamilienhäuser im geplanten Baugebiet Friedenseiche VIII werden dürfen.

Um diese hatte es bereits im vergangenen Jahr etwas Ärger gegeben, einige Anwohner hatten sich bei der Stadt beklagt, die neuen Häuser würden zu dicht an der bestehenden Bebauung entstehen. Erst Anfang des Jahres stimmte der Stadtrat einer Umplanung zu, demnach werden die Häuser entlang der Elsa-Plach-Straße nicht parallel zu dieser, sondern um 90 Grad gedreht gebaut. Dadurch soll die von den Nachbarn befürchtete "Schlucht" verhindert werden. Nun geht es darum, wie hoch die Häuser werden dürfen. Laut Bebauungsplan beträgt die Wandhöhe zehn Meter, was laut Bauwerber, der Wohnungsgenossenschaft Ebersberg, wegen des abschüssigen Geländes indes nicht überall möglich sei.

Mit schwierigem Gelände hatte auch die Planung für eines der größten Ökostromprojekte Ebersbergs zu kämpfen: Die bei Oberlaufing geplante Freiflächen-Photovoltaikanlage. Dagegen hatte es Widerspruch seitens der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt gegeben, diese bemängelte, die Kollektoren würden die Landschaft verschandeln. Sowohl die Stadtratsmitglieder als auch die Experten des Planungsverbands Äußerer Wirtschaftsraum München, welche für die Stadt Ebersberg ein Potenzialflächen-Kataster für Solaranlagen erstellten, halten das Gelände neben der Bahn indes für geeignet. An diesem Dienstag soll der Ausschuss den entsprechenden Bebauungsplan beschließen.

Ob es beim Tagesordnungspunkt Umgehungsstraße auch einen Beschluss gibt, wird sich zeigen, beraten wird über einen Antrag der Fraktion "Pro Ebersberg". Der stand bereits im Juni auf der Tagesordnung, damals wurde er aber wieder zurückgezogen, weil die übrigen Fraktionen darin eine zu eindeutige Festlegung auf die Verlegung der Staatsstraße - also den Bau einer Umfahrung - sahen. Bevor in der Kreisstadt eine solche entsteht, solle man überörtliche Lösungen eruieren, so die fraktionsübergreifende Kritik. Hintergrund ist auch, dass keine der möglichen Variante unumstritten ist: Die Bewohner der Ortschaften im Osten der Stadt sprechen sich seit Jahren gegen eine dort verlaufende Trasse aus, im Westen gibt es Probleme mit Natur- und Landschaftsschutz, der ebenfalls immer wieder diskutierte Tunnel gilt zwar als landschaftsschonend, wegen der hohen Kosten aber auch als schwierig zu vermitteln. Bereits im Juni hatte "Pro Ebersberg" angekündigt, den Antrag ergebnisoffener zu formulieren, nun liegt er zur Abstimmung vor.

Eng mit der Frage einer Verkehrsentlastung für die Innenstadt verknüpft ist auch die Umgestaltung des Marienplatzes. Seit sieben Jahren liegt das Konzept dazu vor, nun soll darüber beraten werden, ob sich Teile davon bereits umsetzen lassen. Dies ist auch deswegen nötig, da man ansonsten eventuell Fördermittel verliert.

Die Sitzung des Technischen Ausschusses des Ebersberger Stadtrates am Dienstag, 14. September, beginnt um 19 Uhr im Alten Speicher.

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