Tafel Vaterstetten-Grasbrunn:Runder Geburtstag

Tafel Vaterstetten-Grasbrunn: Im Tafelladen an der Möschenfelder Straße in Vaterstetten: Tafel-Aktive bedanken sich bei Spenderinnen und Spendern für Unterstützung und Solidarität.

Im Tafelladen an der Möschenfelder Straße in Vaterstetten: Tafel-Aktive bedanken sich bei Spenderinnen und Spendern für Unterstützung und Solidarität.

(Foto: Nachbarschaftshilfe/oh)

Die Tafel Vaterstetten-Grasbrunn wurde vor 20 Jahren gegründet. Die Anfänge waren nicht immer einfach, auch Corona hat neue Herausforderungen gebracht.

Die Tafel Vaterstetten-Grasbrunn hat runden Geburtstag: Vor 20 Jahren, im Februar 2002, öffnete der erste Tafelladen im Gemeindegebiet. Ihre Historie beginnt ohne Zweifel mit Baronin Heide Fleissner von Zastrow und Wostrowitz: Die Baldhamerin konnte es seinerzeit nicht mit ansehen, dass so viele wertvolle Lebensmittel von den Geschäften weggeworfen wurden. Sie bat die Supermärkte um Lebensmittel und verteilte sie anfangs noch persönlich an die Bedürftigen. Der logistische Aufwand wurde immer größer. Die Baronin suchte bald einen Träger, dem sie die Aufgabe übergeben konnte. Sie fand ihn in der Nachbarschaftshilfe. Am 14. Februar 2002 wurde die Vaterstettener Tafel aktiv.

Der erste Tafelladen war eine kleine Futterkammer auf dem landwirtschaftlichen Hof des späteren Vaterstettener Bürgermeisters Georg Reitsberger. Die Anfänge waren schwer. Tina Schäfer, erste Verantwortliche für die Tafel, erinnert sich: "Dort war auch Tierfutter untergebracht, im Herbst körbeweise Äpfel. Kleintierzüchter nutzten die Kammer ebenfalls. Es gab nur einen Kühlschrank, der dann auch noch gelegentlich zweckentfremdet wurde. Letztlich erwies sich der Raum sehr schnell als zu beengt und ungeeignet für die Ausgabe von Lebensmitteln." Die Gemeinde Vaterstetten hatte ein Einsehen: Im Herbst 2006 konnte die Tafel in den jetzigen Tafelladen neben das Rathaus an die Möschenfelder Straße umziehen. Der Raum, eine ehemalige Feuerwehrgarage, war größer. Seither hat sich der Tafelladen durch Investition von Geld- und Sachspenden wie Kühlregale, Tische oder einer Außenmarkise zu einem akzeptablen Laden entwickelt.

Nur noch ganz wenige ehrenamtliche Helferinnen sind seit den Anfängen bis heute dabei, viele hörten aus Altersgründen auf, andere auch aus Sorge vor einer Ansteckung in der Corona-Pandemie. Die war auch sonst eine Herausforderung, eine Zeitlang musste deshalb 2020 der Tafel-Laden ganz geschlossen bleiben, wie Geschäftsführer Oliver Westphalen erzählt. Damals wurde nicht nur ein Lieferdienst eingerichtet, auch neue Helferinnen fanden sich. So auch Sabine Oppolzer, die aktuell die Tafel managt. Derzeit helfen 40 Frauen und Männer mit. Eine kleine Bilanz: Ende 2021 waren 85 Tafelausweise aktiv. "Dahinter standen insgesamt 129 Erwachsene und 101 Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren", resümiert Sabine Oppolzer. "Der Anteil der Über-65-Jährigen liegt bei zwölf Prozent."

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