Der eine montiert die Deko schon, sobald irgendwo das erste Mal "Last Christmas" erklingt, die andere macht auf den letzten Drücker am 23. noch schnell ein paar Platzerl ... Wir haben für unsere Serie "Bunter Advent" Menschen aus dem Landkreis Ebersberg gefragt, wie sie die Tage ab dem 1. Dezember begehen und was auf keinen Fall fehlen darf.
Bei Carolina Veranen-Phillips war Weihnachten immer schon ein interkulturelles Fest. Ihr Vater Finne, die Mutter Französin. Geboren wurde sie in Portugal. Dass sich all diese Kulturen an Weihnachten vermischen - für sie ganz normal. Finnische Dekoration, französischer Champagner und Bacalhau - ein traditionell portugiesisches Fischgericht. Heute kommt noch ein weiterer Einfluss dazu. Nach einer Vielzahl an Reisen lernte die Autorin in Spanien nämlich ihren Mann kennen, ein gebürtiger Australier. Zusammen mit ihrem ersten Kind zogen sie dann nach München, wo ein Jahr später ihr zweites Kind folgte.
Heute wohnt die Familie in Poing. Der Bezug zu all den Ländern ist ihnen wichtig. Deshalb verbringen sie Weihnachten auch hin und wieder in Frankreich, Finnland oder eben Australien. Dort wird dann ganz nach der Tradition des jeweiligen Landes gefeiert. Nur in Deutschland ist Weihnachten ein Mix aus allen Ländern. Das fängt schon beim Essen an. "Ich versuche immer alle Kulturen unterzubringen". Neben foie gras - einer traditionell französischen Gänseleber - gibt es dann eben den typisch finnischen Rote-Bete-Salat "Rosolli" und Christmas ham - eine Schinkenkeule - nach australischem Rezept.
Nach dem Essen wird gesungen, mit den Kindern gespielt und gefeiert. Die Musikplaylist - wie soll's auch anders sein - eine französisch-australisch-finnische Mischung. Schwierig ist es dann nur bei der Bescherung. In Frankreich gibt es die Geschenke schon am 24., in Australien erst am Morgen des 25. Dezember. Meistens muss hier aber - den Kindern zuliebe - dann der Papa nachgeben.
Zwischen ihrer Zeit in München und jetzt in Poing hat Veranen-Phillips mit ihrer Familie zwei Jahre in Tokio gelebt, berufsbedingt. Deshalb findet man heute in der Weihnachtsdeko auch immer wieder japanischen Einfluss in Form von Origami-Sternen und -Tannenbäumen. Aber auch deutsche Traditionen haben sich bei der Familie in der Weihnachtszeit etabliert. Für die Kinder gibt's jedes Jahr einen Adventskalender und das jährliche Plätzchenbacken darf natürlich auch nicht fehlen.
Aber das Schönste an der Weihnachtszeit? Für Veranen-Phillips ist es das Zusammensein, die friedliche Stimmung. "Und dass alle Spaß haben natürlich." Aber das sollte - so wie es scheint- eher kein Problem sein.