Für manche geht eine Vorweihnachtszeit ohne „Der kleine Lord“ gar nicht, andere lesen jeden Abend in der „Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens. Die SZ Ebersberg hat für ihre diesjährige Adventsserie Menschen aus dem Landkreis gefragt, auf welche Filme oder Geschichten sie im Dezember nicht verzichten können.
Manche Filme kann man zehn oder 20 Mal anschauen, man kennt jede Wendung und kann vielleicht sogar die Dialoge mitsprechen – und trotzdem machen sie beim 21. Mal immer noch Spaß. Für Landrat Robert Niedergesäß ist das bei „Kevin – allein zu Haus“ und dessen Fortsetzung „Kevin – allein in New York“ so, in denen der kleine Kevin McCallister (Macaulay Culkin) die irrsten Abenteuer erlebt, das Haus gegen Einbrecher verteidigt und feststellt, dass Menschen, die abweisend und seltsam wirken können, oft ein sehr gutes Herz haben. Vor allem aber sind beide Filme gespickt mit familienkompatiblen Gags – von der Statue vor dem Haus, die immer wieder gerammt wird, bis zum durchdringenden Schrei, der am Ende jedes Filmes steht.
„Das sind Filme, über die wir alle gemeinsam lachen können, sie sind einfach sehr lustig und unterhaltsam“, erzählt der Landrat. Wenn die Filme laufen, versammelt sich gern die ganze Familie in Vaterstetten auf dem Sofa, auch die großen Kinder, sofern sie Zeit haben: Außer Emma, 8, mögen auch Nicolas, 16, und Amelie, 20, dieses Familienritual sehr.
Für Niedergesäß sind die Filme kleine Zeitreisen, die mit schönen Erinnerungen verbunden sind, schließlich ist der erste Film schon 1990 herausgekommen, da war er gerade mal 19, der zweite folgte im Jahr 1992. Heute macht schon allein die Tatsache, dass alle zusammenkommen, die Filmabende für die Familie zu etwas Besonderem – da braucht es gar kein Popcorn oder einen anderen besonderen Snack dazu. Mit auf die Couch nehme man, „was halt gerade greifbar ist – von Plätzchen bis Chips“, erzählt der 53-Jährige und lacht.
Die Zeit für solche Familientraditionen hält Niedergesäß sich auch in seinem vollen Terminkalender frei, wie er sagt. „Ich versuche schon immer wieder, an dem einen oder anderen Abend oder auch mal am Wochenende nicht auf die 20. Veranstaltung oder den 20. Weihnachtsmarkt zu gehen, sondern mir stattdessen Zeit zu nehmen für die Familie.“ In seiner Zeit als Vaterstettener Bürgermeister sei das noch schwieriger gewesen, damals sei er noch stärker eingebunden gewesen in die Termine der Vereine und Organisatoren am Ort.