SZ-Adventskalender:Großzügige Spender

SZ-Adventskalender: Armut neben Überfluss: Manche Menschen in der Region können sich das Nötigste nicht leisten - von den Luxusartikeln in den weihnachtlich dekorierten Schaufenstern ganz zu schweigen.

Armut neben Überfluss: Manche Menschen in der Region können sich das Nötigste nicht leisten - von den Luxusartikeln in den weihnachtlich dekorierten Schaufenstern ganz zu schweigen.

(Foto: Catherina Hess)

Die Benefizaktion der Süddeutschen Zeitung hat im vergangenen Jahr bewiesen, dass es auch in krisenhaften Zeiten viele Menschen gibt, die anderen helfen wollen.

Von Alexandra Leuthner, Ebersberg

Die Spender für den SZ-Adventskalender haben sich einmal mehr übertroffen im vergangenen Jahr. Nach rund acht Millionen Euro im ersten Coronajahr 2020 und 7,7 Millionen im vergangenen Jahr, sind es 10,8 Millionen Euro gewesen, die 2021/2022 zusammengekommen sind. Sie sind in soziale Projekte, an Hilfsorganisationen, die Sozialarbeit der Landkreise und Kommunen, in die Ukraine-Hilfe, in die Förderung gesellschaftlicher Teilhabe besonders für Kinder und nicht zuletzt in die individuelle Unterstützung von Familien und Einzelpersonen geflossen.

Für jene, die von einer Spende profitieren, ist das oft materiell die letzte Rettung

Dass es trotz aller finanziellen, wirtschaftlichen und psychischen Belastungen wie Ukrainekrieg, Teuerung, steigender Energiekosten und Klimakrise immer noch so viele Menschen gibt, die in einem solchen Maße helfen wollen, ist fantastisch. Und für jene, die davon profitieren konnten, oftmals nicht nur materiell die letzte Rettung, sondern auch von unschätzbarer psychologischer Bedeutung.

Unter den Schicksalen, die die SZ Ebersberg in der Vorweihnachtszeit im vergangenen Jahr vorgestellt hat, ist etwa Amira K., (alle Namen von der Redaktion geändert), die mit vier Kindern in einer kleinen Dreizimmerwohnung im Landkreis wohnte und von dem Geld, das sie aus Hartz IV bekam, nicht mal das Geld für ein Kinderzimmerregal aufbringen konnte. Von einem Wäschetrockner oder einem Ersatz für die kaputte Couch ganz zu schweigen. Beide Väter ließen sie mit ihren Sorgen und ihren Geldnöten allein.

Alleingelassen ist auch Susi K., sie hat drei Kinder und einen Ex-Mann, der ihr die Wohnung, in der sie mit den Kindern lebte, unter dem Hintern weggekündigt hat. Sie ist an Fibromyalgie erkrankt, hat also chronische Schmerzen, die sie im Alltag behindern. Einen Job konnte sie bisher nicht ausüben, aufgrund ihrer Krankheit, und auch, weil sie sich keinen Führerschein leisten kann, aber in einer schlecht ans öffentliche Verkehrsnetz angebundenen Gemeinde wohnt. Ihre Lebensmittel bezieht sie immer noch zu einem Teil von der Tafel. Der Adventskalender machte es aber immerhin möglich, die Kinderzimmer besser auszustatten und ihren Kindern einen sehnlichen Wunsch zu erfüllen: ein Wickie-Doppelstockbett.

Vara L., 33, ist mit ihrem Mann und ihren Kindern vor dem Bürgerkrieg in Syrien geflohen. Mehrmals versuchten sie aus ihrem Heimatland zu kommen, mit damals drei kleinen Kindern. Arbeiten konnte die studierte Englischlehrerin während der langen Flucht nicht, hier stand das Deutschlernen an erster Stelle, die Familie lebte von einem Mini-Job des Ehemanns. Die Mädchen hatten teilweise mehrere Augenoperationen hinter sich. Durch die Spende vom Adventskalender konnten die Töchter nun Spezialbrillen bekommen, und die älteste Tochter ein Laptop für die Schule.

Irena P. konnte sich von der Adventskalenderspende eine neue Brille kaufen

Auch Irena P. konnte der Adventskalender helfen. Die alleinerziehende Mutter einer Tochter im Teenageralter lebt seit 2016 allein, ihr Ex-Mann hat Deutschland verlassen, die Ehe lief auch nicht gut. Weil Irena P. ihre Tochter betreuen musste, konnte sie nicht arbeiten gehen, Depressionen, Bluthochdruck, eine schwere Unterleibsoperation verstärkten das Elend. Zehn Euro haben sie und ihre Tochter zusammen am Tag, ohne die Hilfe der Tafel würde es nicht gehen, die neue Brille, die schon lange fällig war, konnte sie sich nicht leisten. Inzwischen hat sich ihr Gesundheitszustand leider noch weiter verschlechtert. Immerhin aber konnte sie sich vom Spendengeld eine Brille kaufen und einen Kühlschrank mit Gefrierfach, um das Essen, das sie für ihre Tochter kocht, einfrieren zu können.

Auch in diesem Jahr werden wir im Verlauf der vier Adventswochen wieder Menschen vorstellen, die es - meist aus einer Kombination verschiedener Gründe - im Leben schwerer gehabt haben als der große Durchschnitt. Die meisten von ihnen werden uns von sozialen Einrichtungen und Behörden vermittelt, wie Sozialamt, Jobcenter, die Sozialpsychiatrischen Dienste Ebersberg, Caritas mit ihren Hilfsdiensten, die Behindertenarbeit der Awo, Soziale Dienste in Vaterstetten. Die Spendengelder werden vom SZ-Adventskalender ohne Abzug an Bedürftige und Projekte weitergeleitet.

So können Sie spenden

"Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung e.V."

Stadtsparkasse München

IBAN: DE86 7015 0000 0000 600700

BIC: SSKMDEMMXXX

www.sz-adventskalender.de, www.facebook.com/szadventskalender

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: