Integration:„Eine Erfolgsgeschichte“

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Im Jahr 2016, als Deutschland große Fluchtmigration erlebte, kamen auch im Ebersberger Landratsamt viele Geflüchtete an. Syrer stellten zeitweise die drittgrößte Gruppe dar. (Foto: Christian Endt)

Ein Großteil der Syrer, die nach 2015 in den Landkreis gekommen sind, hat hier gut Fuß gefasst. Momentan sind beim Jobcenter nur noch 63 Menschen mit syrischer Staatsbürgerschaft registriert.

Von Barbara Mooser, Ebersberg

Unter den Geflüchteten, die in den Jahren nach 2015 im Landkreis Ebersberg Schutz suchten, stammten viele aus Syrien. 2016 stellten sie laut einer Aufstellung der damaligen Integrationsbeauftragten Mirjana Šimic die drittgrößte Gruppe unter den Asylsuchenden im Landkreis Ebersberg dar. Heute leben laut Auskunft des Landratsamts noch 265 syrische Staatsangehörige im Landkreis Ebersberg; hinzu kommen 32 Personen mit palästinensischer Volkszugehörigkeit aus Syrien.

Von den insgesamt 297 Personen haben 205 einen Schutzstatus vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zuerkannt bekommen. Das bedeutet, dass sie zwar hierbleiben können, weil sie in ihrem Heimatland Schaden nehmen könnten, geht aber nicht so weit wie politisches Asyl. 85 Personen besitzen einen Aufenthaltstitel, der im Rahmen des Familiennachzugs erteilt wurde.

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Das Team Asyl im Ebersberger Landratsamt kümmert sich unter anderem darum, geflüchteten Menschen Jobs zu verschaffen. Allerdings findet die Behörde selbst kaum jemanden, der in dem Bereich arbeiten will. Angesichts des ungebrochenen Zustroms wird das Problem immer größer.

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Die meisten der Geflüchteten leben nicht mehr in staatlichen Unterkünften, derzeit sind es laut Landratsamt nur noch 39. Von diesen sind 36 sogenannte Fehlbeleger, sie könnten also ausziehen, wenn sie denn eine Wohnung woanders fänden.

Die größte syrische Community ist in Vaterstetten anzutreffen, 89 Menschen haben hier eine neue Heimat gefunden. 33 syrische Staatsangehörige leben in Ebersberg, jeweils 28 in Grafing und Kirchseeon. Wie das Landratsamt informiert, dürfen sich Flüchtlinge grundsätzlich in den ersten drei Jahren nach der Anerkennung einen Wohnsitz im Freistaat Bayern suchen, spätestens nach drei Jahren wäre ein Umzug bundesweit möglich.

Viele der syrischen Geflüchteten verdienen sich ihren Lebensunterhalt längst selbst, im Jobcenter sind nur noch 63 gemeldet, wie dessen Chef Benedikt Hoigt mitteilt. Die zuständigen Fachkräfte hätten die Erfahrung gemacht, dass sich die syrischen Kunden bei der Jobsuche sehr engagierten und die Integration gut verlaufe: „Es ist eine Erfolgsgeschichte.“

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