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Streiks auch in Ebersberg möglich:Reinigungskräften drohen Einbußen

Weniger Urlaubstage, gestrichene Zuschläge, Arbeit auf Abruf: Einem Großteil der rund 630 Reinigungskräfte im Kreis Ebersberg drohen ab sofort massive Einbußen. Das berichtet die Gebäudereiniger-Gewerkschaft IG BAU - und ruft die Beschäftigten dazu auf, die Einschnitte nicht hinzunehmen. "Aktuell legen viele Chefs ihren Mitarbeitern neue Arbeitsverträge zu deutlich schlechteren Konditionen vor. Die sollte keiner unterschreiben", sagt Michael Müller von der IG BAU Oberbayern. Sollten die Arbeitgeber bei dieser Praxis bleiben und die anstehenden Tarifverhandlungen blockieren, dürfte die Reinigungsbranche einen "heißen Sommer" erleben. "Auch im Kreis Ebersberg könnten dann Schulen, Büros und Krankenhäuser schmutzig bleiben", so Müller. Die Friedenspflicht zwischen IG BAU und Arbeitgebern lief Ende Juli aus.

Nach Beobachtung der IG BAU sollen bis zur nächsten Tarifrunde am 15. August die Standards gedrückt werden. Das betrifft etwa die Anzahl der Urlaubstage oder die Bezahlung von Überstunden. Laut IG BAU besonders brisant sei zudem, dass viele Beschäftigte, die bislang feste Arbeitszeiten hatten, künftig auf Abruf arbeiten sollen. Sollte die schon seit April vergangenen Jahres andauernde Tarifrunde erneut keinen Durchbruch bringen, müssen Firmen und Kunden der Gewerkschaft zufolge mit Arbeitsniederlegungen auch im Kreis Ebersberg rechnen.

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SZ vom 05.08.2019 / SZ
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