Zwar wird der Zustand der Straßen im Landkreis Ebersberg immer besser, allerdings hat in den vergangenen Jahren auch die Zahl der Unfälle zugenommen, bei denen Personen zu Schaden gekommen sind. Darüber informierte nun Daniel Drachenberg vom Staatlichen Bauamt Rosenheim in der jüngsten Sitzung des Kreis-Umweltausschusses. Demnach sei vor allem der Anstieg bei Zusammenstößen, an denen Radfahrer Schuld haben, signifikant. Knapp 24 Prozent der Unfälle, bei denen in den Jahren 2021 bis 2023 Menschen zu Schaden gekommen sind, wurden von Radlern verursacht. Bayernweit waren es im selben Zeitraum knapp etwas mehr als 18 Prozent. Auch deshalb möchte der Landkreis sein Radwegenetz weiter ausbauen, für 2025 stehen wieder einige Maßnahmen auf der Agenda.
Noch in diesem Monat sollen die Bagger etwa in der Gruber Straße in Poing anrollen, wo die Ortsdurchfahrt auf einer Länge von rund einem Kilometer ausgebaut wird. Als Bauzeit veranschlagt das Staatliche Bauamt für das 2,4 Millionen Euro teure Projekt die Spanne von 24. März bis 26. September. Die Maßnahme ist ein gemeinsames Projekt mit der Gemeinde Poing, wie Drachenberg sagte. Neben der Sanierung der Straße soll diese auch auf beiden Seiten einen Radweg bekommen, der später Teil der geplanten Schnellverbindung von München nach Markt Schwaben werden soll. Autofahrer werden in dem genannten Zeitraum zwar mit Einschränkungen rechnen müssen, komplett gesperrt werden muss die Gruber Straße aber nicht.
Im vergangenen Jahr ist die B304 saniert worden, heuer ist die B12 an der Reihe
Das hingegen droht bei der Fahrbahnsanierung der B12 zwischen Hohenlinden und der Auffahrt zur A94. Diese Maßnahme soll am 28. April starten und bis 6. Juni dauern. Womöglich sind die Arbeiten auf dem 6,5 Kilometer langen Abschnitt aber auch deutlich schneller fertig. Läuft alles glatt, sei die 1,8 Millionen Euro teure Sanierung auch in dreieinhalb Wochen zu schaffen, sagte Daniel Drachenberg. Ebenfalls Ende April soll auch der Neubau des 4,1 Kilometer langen Radwegs entlang der Staatsstraße 2079 bei Oberpframmern starten. Bis spätestens 19. September soll das drei Millionen Euro teure Projekt umgesetzt sein. „Die Maßnahme ist wichtig, weil es auf der Strecke auch schon tödliche Unfälle mit Radfahrern gab“, so Drachenberg.
Der Straßenbau-Experte stellte auch noch weitere Maßnahmen vor, die 2025 angegangen werden sollen. Darunter etwa Fahrbahnerneuerungen zwischen Moos und Schwaberwegen, zwischen Neufarn und Purfing sowie zwischen Seeschneid und der Rotter Straße in Grafing. Insgesamt sollen im laufenden Jahr Straßen mit einer Gesamtlänge von 18,8 Kilometer saniert werden, bei Baukosten von 11,7 Millionen Euro.

Landratsamt:Exodus der Führungskräfte
Vom Ebersberger Landratsamt verabschieden sich gerade besonders viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in leitenden Positionen. Laut dem Landrat ist aber nicht ein schlechtes Klima im Amt der Grund.
Das ist deutlich mehr, als der Freistaat im vergangenen Jahr im Landkreis Ebersberg investiert hat. 2024 flossen in insgesamt 13,3 Kilometer Straßen samt teilweise begleitenden Radwegen lediglich 8,2 Millionen Euro. Die wohl größte Maßnahme war die Erneuerung von fast fünf Kilometern Fahrbahnbelag der B304 bei Kirchseeon, die vor allem nachts von Mai bis Juni umgesetzt worden ist. 2,5 Millionen Euro hat allein diese Baustelle gekostet. Umgesetzt worden ist auch der Neubau des knapp 650 Meter langen Radwegabschnitts zwischen Grafing und Oberelkofen, sowie die Fahrbahnerneuerungen in den Ortsdurchfahrten von Glonn und Forstinning, zwischen Pöring und Wolfesing und zwischen Emmering und Schalldorf.
Dass diese Maßnahmen durchaus Früchte tragen, zeigt sich in einer aktuellen Zustandsanalyse. Wie eine Kamerabefahrung der Ebersberger Kreis- und Bundesstraßen im Jahr 2023 ergeben hat, sind diese inzwischen deutlich besser in Schuss, als sie es bei der bisher letzten Befahrung 2019 waren. Daniel Drachenbergs Fazit lautet deshalb: „Der Landkreis holt langsam die Erhaltungsrückstände auf.“