Steinhöring:Steinhöring soll schöner werden

Steinhöring: Positiv fiel der Rückblick von Bürgermeister Alois Hofstetter vor etwa 70 Steinhöringern im Gemeindehaus in Tulling aus.

Positiv fiel der Rückblick von Bürgermeister Alois Hofstetter vor etwa 70 Steinhöringern im Gemeindehaus in Tulling aus.

(Foto: Hinz-Rosin)

Bei der Bürgerversammlung kündigt Alois Hofstetter Veränderungen im Ortszentrum an

Von Michael Haas, Steinhöring

Hohe Einnahmen aus der Gewerbesteuer und wenige Arbeitslose: Steinhörings Bürgermeister Alois Hofstetter (CSU) hat bei der jährlichen Bürgerversammlung weitgehend positiv auf das vergangene Jahr zurückgeblickt. Die gute wirtschaftliche Lage ist auch in Steinhöring angekommen - die heimischen Firmen hätten gute Aufträge erhalten und die Gewerbesteuereinnahmen seien auf ein Rekordniveau von etwa 806 000 Euro gestiegen, sagte Hofstetter. Auch sonst gab es gute Zahlen zu berichten: Die Rücklagen der Gemeinde liegen mit 1,5 Millionen Euro noch immer auf einem ähnlichen Niveau wie im Rekordjahr 2013.

"Natürlich" habe man aber auch Schulden, sagte Hofstetter dann und erklärte, dass deren Stand je Einwohner 2014 um 1,74 Euro auf 471,59 Euro gesunken sei. Leises Gelächter im Publikum, Hofstetter: "Das ist ja auch was." Die Gemeinde werde weiterhin versuchen, den Schuldenstand kontinuierlich abzusenken, sagte der Bürgermeister. "Wir planen nicht mit Luftschlössern, sondern sehr realistisch und vorsichtig." Investiert wird in diesem Jahr trotzdem: Das Rathaus soll ebenso saniert werden wie die Abwasserpumpen der Gemeinde. Und auch der Neubau des Kinderhauses St. Gallus belastet den Haushalt weiterhin. Etwa 780 000 Euro werden die restlichen Arbeiten kosten, noch fehlen laut Hofstetter einige Zuschüsse. Aber immerhin: "Die Zeit des Containerdorfs für unsere Kinder von St. Gallus ist nun bald vorbei." Pünktlich zum Ende der Sommerferien soll das Gebäude für die derzeit 90 Kinder bezugsfertig sein. Erste Bilder hatte Hofstetter bei der Bürgerversammlung schon dabei: Niedrige Toiletten, eine moderne Küche und leere Flure waren zu sehen.

Für die etwas älteren Bewohner will die Gemeinde sich derweil um den Breitbandausbau und eine mögliche Neugestaltung des Platzes zwischen Pfarrkirche und Schule kümmern. Den müsse man natürlich herrichten, wenn nun schon St. Gallus renoviert werde und das Schulgebäude saniert sei, erklärte der Bürgermeister. Auch einige umliegende Gebiete in der Ortsmitte wollen sich die Gemeinderäte genauer ansehen. "Ich glaube, unser Ort verträgt es, dass er schöner wird", sagte Hofstetter.

Was dem Ort noch bevorsteht, hat in der Bevölkerung der Gemeinde bereits begonnen: Veränderung. Menschen aus insgesamt 47 Nationen leben inzwischen in Steinhöring. "Wir sind weltoffen, international", sagt Hofstetter. Alleine in den vergangenen zwölf Monaten seien zehn Nationalitäten hinzugekommen. Grund für den Anstieg sind unter anderem die 60 Asylbewerber, die an vier Standorten in Steinhöring untergebracht sind. Das funktioniert weitgehend reibungslos, Hofstetter dankte den ehrenamtlichen Deutschlehrern in der Bürgerversammlung ausdrücklich für ihre "wichtige Arbeit".

Bei Sonnenschein und warmen Temperaturen lockten die vielen Zahlen, der Ausblick des Bürgermeisters und vermutlich auch die Aussicht auf ein kühles Bier rund 70 Menschen in das Dorfgemeinschaftshaus nach Tulling, einige weniger als in den vergangenen Jahren. Hofstetter nahm es sportlich: "Ich kann mir vorstellen, dass der Gemeindebrief nicht ausgetragen wurde - die Post streikt ja", sagte er augenzwinkernd. Viele Probleme mit ihm und den Gemeinderäten scheinen die Steinhöringer aber ohnehin nicht zu haben - auf ihr Recht auf eine Wortmeldung verzichteten erneut nahezu alle Besucher. Und sogar der einzige Antrag des Abends wurde zurückgezogen, noch bevor er ausformuliert war. Hofstetters schnelle Antwort an einen Vertreter der Stockschützen: "Schon geklärt."

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