Stadtteil Friedenseiche:Vom Parkplatz zum lebenswerten Zentrum

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Sozialwohnungen, viel Grün und eine neue Kita: In Ebersberg entsteht im Stadtteil Friedenseiche ein neues Viertel mit günstigem Wohnraum und Grünanlagen.

Martin Mühlfenzl

Noch gehört er zu den bekanntesten Parkplätzen der Kreisstadt: der Kurt-Rohde-Platz im Norden der Kreisklinik im Ebersberger Stadtteil Friedenseiche. "Kein schöner Platz", wie Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU) lapidar bekennt. Doch die Planungen für die Umgestaltung des aus den 1950er Jahren stammenden Areals laufen auf Hochtouren: In der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses fassten die Stadträte einstimmig einen Billigungs- und Auslegungsbeschluss zur Umsetzung der Pläne des Architekturbüros 03Arch. Im kommenden Frühjahr sollen die Bauarbeiten beginnen.

"Das ist ein Projekt, das unserer ganzen Stadt gut tut und die Lebensqualität deutlich erhöht", betonte Rathauschef Brilmayer in der Sitzung. Unterstützung erhielt der Bürgermeister auch von SPD-Stadträtin Elisabeth Platzer: "Wir sind froh, dass die Planungen voran kommen und hier ein attraktiver neue Platz entstehen wird." Allen voran die Tatsache, das ein Großteil der neu geplanten Wohnungen als Sozialwohnungen ausgeschrieben seien, komme der Kreisstadt zugute: "Damit wird günstiger Wohnraum für Familien geschaffen, die auf solche Angebote angewiesen sind. Genau das brauchen wir in Ebersberg."

Es ist eine Vereinigung dreier Investoren, die für die Neugestaltung de Platzes verantwortlich zeichnen: die Stadt Ebersberg, die Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft Wasserburg (GWG) sowie das Katholische Siedlungswerk München. Die GWG wird auf dem Areal 35 Wohneinheiten errichten, darunter vier Reihenhäuser und 31 Wohnungen. Diese werden nach Fertigstellung alle als Sozialwohnungen mit günstigen Konditionen ausgewiesen. Das Katholische Siedlungswerk plant 18 Wohnungen, die auf dem freien Markt angeboten werden sollen. "Wir hoffen, eine Balance bei Angebot und Nachfrage herstellen zu können", sagt Brilmayer. "Wichtig ist letztlich aber vor allem, dass die Zahl der Wohnungen am Kurt-Rhode-Platz deutlich steigt. In den bestehenden Wohnhäusern aus den 1950er Jahren befinden sich derzeit lediglich 35 Wohnungen.

Um den Anwohnern, die auch nach der Umgestaltung eine Wohnung am Kurt-Rhode-Platz beziehen werden, keine Unannehmlichkeiten zu bereiten, haben die Planer des Architekturbüros eine schrittweise Fertigstellung des Platzes vorgesehen: Die drei Gebäude werden der Reihe nach gebaut. Beide Wohnhäuser der GWG erhalten jeweils einen großzügigen Parkplatz, das Gebäude des Siedlungswerks wird mit einer Tiefgarage ausgestattet.

Die Stadt Ebersberg wird sich bei der Bebauung um die Infrastruktur sowie die vorgesehenen Grünflächen kümmern. Zwei kleine Parkanlagen werden den Platz künftig prägen und das Angebot für Senioren und Familien mit Kindern unter anderem durch die Errichtung eines Spielplatzes erweitern. "Auf den Grünflächen soll wirklich Leben herrschen. Das war uns bei der Ausschreibung sehr wichtig", betont Brilmayer. Schließlich werde bereits im kommenden Jahr die Kinderkrippe im alten Gesundheitsamt fertiggestellt, die das Areal im Nordwesten begrenzen wird. Insgesamt 32 Kinder werden in der Kita Platz finden, die vom Verein Kinderland Poing betrieben wird.

Sorgen hinsichtlich des Verkehrsaufkommens äußert CSU-Stadtrat Georg Schuder. Schließlich, so Schuder, werde der Platz heute vor allem von Mitarbeitern der nahe gelegenen Kreisklinik als Parkplatz benutzt. "Wir werden durch Verkehrsberuhigung, der Ausweisungen von Anwohnerparkplätzen und notfalls ein Fahrverbot den Verkehr deutlich reduzieren", versucht Rathauschef die Bedenken seines Parteigängers zu beenden. Mit der Fertigstellung des neuen Kurt-Rohde-Platzes rechnet Waltraud Fischer, Mitarbeiterin in der Bauabteilung des Rathauses, nach eigenen Worten "frühestens im Jahr 2012".

© SZ vom 28.09.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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