Stadtradeln:75 Minuten für ein längeres Leben

Lesezeit: 2 min

Die Energieagentur Ebersberg beteiligt sich am Projekt Stadtradeln. Die Auftaktfeier am Samstag soll möglichst viele Menschen motivieren

Von Viviane Bruckner, Ebersberg

Vor 200 Jahren wurde die individuelle Mobilität revolutioniert. Damals fuhr Karl von Drais zum ersten Mal mit seinem Laufrad durch die Stadt. Ein paar Jahrzehnte später kamen die Autos, die kurze Erfolgsgeschichte des Fahrrads war vorbei. Heute versuchen umweltbewusste Menschen und Organisationen wie etwa die Energieagentur Ebersberg, Verkehrsteilnehmer wieder von den Vorzügen des Fahrrads als Fortbewegungsmittel zu überzeugen. Argumente dafür gibt es genügend: Zum Beispiel, dass 75 Minuten Radfahren pro Woche das vorzeitige Sterberisiko halbieren und die persönlichen Gesundheitskosten um 2000 Euro senken. Ein Betrag, der 1667 Kugeln Eis entspricht. Das Projekt Stadtradeln soll helfen, mithilfe eines Wettbewerbs, der von Samstag, 1. Juli, bis Freitag, 21. Juli läuft, ein neues Bewusstsein für das Fahrradfahren zu entwickeln. Das Ziel ist es, Menschen zu motivieren, ihr Auto öfter stehen zu lassen. Dafür sollen die Teilnehmer in diesen Wochen möglichst viele Radelkilometer sammeln. Gekürt werden am Ende die aktivsten Fahrradfahrer, das aktivste Team und die aktivste Kommune. Anmeldungen sind möglich unter www.stadtradeln.de. Auch nach Beginn des Wettbewerbs ist eine Registrierung noch möglich.

Auch Hans Gröbmeyer tritt in die Pedale für das Projekt, das Lisa Huber (li.) und Bärbel Zankl organisiert haben. (Foto: oh)

Die Anmeldung ist übersichtlich aufgebaut, es müssen nur Name und Email- Adresse angegeben werden, damit ein Account angelegt werden kann. Danach muss man noch ein Team wählen, für das die Kilometer gesammelt werden sollen. Und dann kann es schon losgehen - entweder die Kilometer werden online eingetragen, handschriftlich eingereicht oder von der kostenlosen App, die für IOS und Windows zu haben ist, aufgezeichnet. Mitmachen kann jeder, der im Landkreis wohnt, arbeitet, zur Schule geht oder hier einen Verein besucht. Es werden nicht nur die Kilometer gezählt, die im Landkreis zurückgelegt werden, auch die Kilometer, die außerhalb gefahren werden, zählen.

Kilometer gemacht haben die Glonner Gemeinderäte,als sie zur ersten "GemeindeRADSitzung" gefahren sind. (Foto: oh)

Die Auftaktveranstaltung zum Projekt Stadtradeln findet am Samstag, 1. Juli, im Klosterbauhof in Ebersberg von 15 bis 18 Uhr statt. Bei der Feier gibt es Livemusik, E-Bike-Testfahrten, Essen und Trinken und vieles mehr. Um zur Veranstaltung zu gelangen, werden Radltouren nach Ebersberg von den verschiedensten Startpunkten im ganzen Landkreis aus organisiert - aus Glonn, Oberpframmern, Aßling und Baldham. Genauere Informationen zu Startpunkten und Abfahrtszeiten sind auf der Website www.energiewende-Ebersberg.de/stadtradeln zu finden.

"Ich bin wirklich positiv überrascht, wie viel Unterstützung wir hier im Landkreis bekommen", sagt Bärbel Zank, die gemeinsam mit Lisa Huber - beide von der Energieagentur Landkreis Ebersberg - das Stadtradeln organisiert. Innerhalb des Wettbewerbszeitraums werden Radtouren vom ADFC Ebersberg, Motto-Aktionen des Aktionskreises Energiewende 2020 Glonn im Zuge ihres Projekts "CO2-frei zum Baden" und eine Biergartentour in Oberpframmern angeboten. So sollen am Ende möglichst viele Menschen zum Mitmachen motiviert werden. In den Gemeinden Aßling, Oberpframmern und Grafing, die sich wie auch Glonn zum Projekt angemeldet haben und einzeln gewertet werden, gibt es "Gemeinderad"- und "Stadtrad"-Sitzungen. Für diese schwingen sich dann alle Stadt- und Gemeinderäte in den Fahrradsattel.

© SZ vom 30.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: