Staatsbetrieb im Poinger Ortsteil:Effizientere Experimente

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Seit diesem Jahr gehört das Versuchszentrum für Rinderhaltung in Grub zu einem Dachbetrieb des Freistaats

Von Johanna Feckl, Poing

Die Versuchsstation für Rinderhaltung im Poinger Ortsteil Grub ist seit diesem Jahr unter dem Dach der Bayerischen Staatsgüter (BaySG) organisiert. Die BaySG bündelt die bisherigen sieben Lehr-, Versuchs- und Fachzentren sowie die sieben Versuchsstationen, die zuvor unter dem Dach der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) arbeiteten, an mehr als 25 Standorten in ganz Bayern. Die Zentrale der BaySG hat ihren Sitz in Grub.

Neben kaufmännischen und organisatorischen Aufgaben, die nun in der Verantwortung der Zentrale in Grub liegen, gibt es im Ort weiterhin das Versuchswesen im Bereich der Rinderhaltung. Die vergangenen Jahre gehörte diese Sparte zum Dach der LfL, genau wie es bei den Forschungsinstituten auch heute noch der Fall ist. Zur Versuchsstation und damit zu den Bayerischen Staatsgütern gehören Ländereien und Ställe. Schwerpunkt der Arbeit dort ist die Durchführung von Versuchen zur Fütterung, Zucht und Haltung bei Rindern, Schafen und Schweinen. Die Betriebsfläche umfasst 443 Hektar, gehalten werden Kälber, Jungrinder, Milchkühe, Mastbullen, Schweine, Mutterschafe und Lämmer.

"Wir stellen die technischen Voraussetzungen für die Versuche bereit", erklärt Hermann Lindermayer auf Nachfrage die Arbeit des Versuchswesens. Er ist der Geschäftsführer der BaySG. Die Versuche selbst, von denen Lindermayer spricht, führt das Forschungsinstitut der LfL durch. Die BaySG und somit die Versuchsstation in Grub ist demnach Dienstleister im Versuchs- und Bildungswesen für die Bayerische LfL und das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Bei der LfL in Grub angesiedelt sitzen die Institute für Tierzucht, Landtechnik und Tierhaltung, Tierernährung und Futterwirtschaft.

Ziel der Umstrukturierung ist ein transparenteres und effizienteres Arbeiten, wie BaySG-Chef Lindermayer sagt. Durch die Zusammenlegung der einzelnen Stationen und die Verteilung verschiedener Schwerpunkte seien die Arbeitsabläufe flexibler geworden. Er nennt das Beispiel der technischen Gerätschaften für wissenschaftliche Versuche. Diese seien in der Regel teuer, sodass es wirtschaftlicher sei, diese Arbeiten zu bündeln und sie nicht an jedem Standort durchzuführen. In Grub wird laut Lindermayer der Fokus vor allem auf Tierhaltungsexperimente gelegt und nicht mehr wie bislang auf Nährstoff- und Fütterungskreisläufe.

Insgesamt arbeiten etwa 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei den Bayerischen Staatsgütern. Die Landwirtschaft bildet dabei die Grundlage für die zwei Geschäftsfelder: Auf der einen Seite werden Versuche durchgeführt, auf der anderen Seite steht ein breites Angebot im Sinne von Aus-, Fort- und Weiterbildung. Insgesamt bewirtschaftet der Staatsbetrieb 550 Hektar Wald und knapp 3000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, rund ein Drittel davon ökologisch. Alle einzelnen Standorte unter dem Dach der BaySG sollen ab sofort als Dienstleister des Landwirtschaftsressorts für die Bereiche Forschung und Bildung auftreten und damit den Innovationsprozess in der Landwirtschaft unterstützen.

© SZ vom 14.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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