Sportgelände:Der SC Balham-Vaterstetten muss eine halbe Million Euro selbst aufbringen

SC Baldham-Vaterstetten

Wie hoch der Schaden am Feld genau ist, kann derzeit noch nicht beziffert werden.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Die Gemeinde beteiligt sich zwar am neuen Kunstrasenplatz., den Großteil der Kosten muss aber der Verein stemmen.

Von Barbara Mooser, Vaterstetten

Wer weiß, vielleicht kann man bald eine Patenschaft für den Elfmeterpunkt erwerben. Oder für ein paar Quadratmeter im Strafraum. Sicher ist: Der SC Baldham-Vaterstetten muss sich etwas einfallen lassen, um die Kassen der Fußballabteilung zu füllen. Denn die Fußballer ersehnen einen neuen Kunstrasenplatz auf dem Sportgelände an der B 304 - die Gemeinde kann ihn aber nicht bezahlen.

Der Gemeinderat hat sich zwar jetzt ohne Gegenstimmen für eine Unterstützung in Höhe von 170 000 Euro ausgesprochen - 120 000 Euro davon als reiner Investitionskostenzuschuss -, dennoch muss der Verein immer noch zwischen 520 000 und 600 000 Euro selbst aufbringen.

Bereits seit einiger Zeit verhandelt die Gemeinde mit dem SC Baldham-Vaterstetten über den neuen, etwa 7000 Quadratmeter großen Platz. Eine erste Planung gibt es bereits, und auch Kostenkalkulationen. Demnach müssten wohl mindestens 800 000 Euro für das Projekt ausgegeben werden. Einen Zuschuss gibt es vom Bayerischen Landessportverband, dieser hat 160 000 Euro in Aussicht gestellt, allerdings würde die Hälfte dieser Summe nur als zinsloses Darlehen gewährt.

Die Gemeinde will den Verein ihrerseits ebenfalls nicht nur durch den Barzuschuss in Höhe von 120 000 Euro unterstützen, sondern ihrerseits darüber hinaus ein zinsloses Darlehen mit einer Laufzeit zwischen fünf und 15 Jahren gewähren. Allerdings muss sich die Gemeinde das Geld selbst auf dem Markt besorgen, dafür entstehen noch Finanzierungskosten in Höhe von 50 000 Euro.

Im Gemeinderat gab es viel Lob für den Verein

Insgesamt würde die Gemeinde auf diese Weise etwa 22 Prozent der Kosten beisteuern. Dies wäre aus Sicht der Kämmerei akzeptabel, bei kirchlichen Investitionsmaßnahmen zahlte die Gemeinde beispielsweise in der Regel etwa 20 Prozent der Kosten. Am Unterhalt des Platzes will sich Vaterstetten jährlich mit 20 000 Euro beteiligen. Und schließlich überlässt die Gemeinde dem Verein das Grundstück im Erbbaurecht, dadurch kann der Verein es gegebenenfalls beleihen. Die jährliche Pacht soll 500 Euro betragen.

Im Gemeinderat gab es viel Lob für den Verein, der nicht nur einer der größten Sportvereine Bayerns ist, sondern auch hervorragende Jugendarbeit leiste, wie mehrere Gemeinderäte betonten. Josef Schmid und Jochen Hoepner, erster und zweiter Vorsitzender des SC Baldham-Vaterstetten, wiederum bedankten sich beim Gemeinderat für die Unterstützung. Hoepner sagte, man wolle den Platz unter anderem über Sponsoren finanzieren. Allerdings werden auch die künftigen Nutzer einen Beitrag leisten müssen, bei einer Sondersitzung am Montag, 25. September, soll das ein Thema sein. Geplant ist, dass jedes Mitglied der Fußballabteilung in den nächsten sechs Jahren das Projekt mit einer jährlichen Sonderzahlung von 65 Euro unterstützt. Um auch von Kindern und Jugendlichen diese Sonderzahlung erheben zu können, müsste vorher allerdings noch die Satzung geändert werden.

Benötigt wird der neue Platz nach Einschätzung der Verantwortlichen dringend: Rasenplätze seien schließlich grundsätzlich von Anfang November bis Ende März gesperrt, es gebe fast keine Trainings- und Punktspielmöglichkeiten währen der Wintermonate an der B 304, heißt es in einem Positionspapier des Vereinsvorstands. Hallenkapazitäten seien ebenfalls kaum vorhanden, Trainings- und Punktspielbetrieb derzeit nur auf dem Kunstrasenplatz im Stadion möglich. Von dem neuen Platz erhofft sich der Verein flexiblere Trainings- und Punktspielzeiten, profitieren würden hauptsächlich die jugendlichen Fußballer.

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