Spektakel unter freiem Himmel:Arche mit Elektromotor

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Die Weiherspiele in Markt Schwaben widmen sich einem biblischen Stoff - Premiere ist am Donnerstagabend.

Rita Baedeker

Markt Schwaben Wenn es bei der Premiere der Weiherspiele in Markt Schwaben an diesem Donnerstagabend heißt: "Die nächste Sintflut kommt bestimmt", dann ist nicht das auch diesen Sommer zu erwartende Weltuntergangswetter mit Regenschauern, Blitz und Donner gemeint. Auf dem Spielplan des Open-Air-Spektakels, von manchen liebevoll auch Klein-Bregenz genannt, steht vielmehr die Geschichte Noahs und der Arche. Anlass, sich diesem uralten biblischen Stoff zu widmen, sei, so Spielleiter Josef Schmid, das mediale Trara um den Maya-Kalender, der für den 21. Dezember dieses Jahres den Weltuntergang prophezeie. Ernst genommen habe man diese Sache allerdings nie. "In Wahrheit endet an diesem Tag bloß die Zeitrechnung der Maya", sagt Schmid. In dem Stück kommen die auch gar nicht vor. Vielmehr werde ein alter Mythos erzählt, in dem sich, so Schmid, die Angst des Menschen vor göttlicher Strafe und Vernichtung spiegele. Sechzig Darsteller, teils in handgefertigten Tiermasken, spielen das Flutepos, zu dem als Höhepunkt ein - inszeniertes - Unwetter gehört. Der Donner kommt, wenn nicht vom Himmel, so vom Band. Geblitzt wird mit Hilfe eines Stroboskops. Auch bei den Kulissen hat sich der Verein selbst übertroffen und eine Wüste aus bespanntem Sperrholz nachgebaut. Und auch die 14 Meter lange Arche kommt aus eigener Werkstatt und wird mit einem Elektromotor an Bord gesteuert. Sogar der Springbrunnen spielt eine wichtige Rolle im Geschehen.

Um die in diesem Jahr beschlossenen Lärmschutzauflagen der Gemeinde zu erfüllen, hat der Verein ein Palettensystem erfunden, das es ermöglicht, die Bühne ohne Hämmern und Nageln aufzubauen. "Es ist alles gut, das Konzept funktioniert", sagt Schmid. Ob sich der Flüster-Bühnenbau bewährt, wird sich zeigen, wenn das Landratsamt Ende der Woche seine Messungen ausgewertet hat. Schmid ist zuversichtlich.

In dieser Saison beginnen die Aufführungen zwei Wochen später, dafür aber eine Viertelstunde früher, um 20.15 Uhr, damit die Zuschauer, wenn es dunkler sei, mehr von Bühnendeko und Lichtern haben, sagt Schmid. Einen Nachteil hat die Verschiebung jedoch. "Mit Ferienbeginn, vor allem aber bei den letzten Terminen im August, läuft der Kartenvorverkauf schleppend", berichtet Schmid. "Viele sind verreist; und manche warten den Wetterbericht ab."

© SZ vom 12.07.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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