SPD-Antrag abgeschmettert:Nix gibt's

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Straßenbauamt erteilt Umbau der Klosterseekreuzung eine Absage

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Wenn sich der heuer doch recht wankelmütige Sommer wieder einmal von seiner besseren Seite zeigt, zeigt sich auch wieder ein altes Problem der Ebersberger. Zumindest all jener, die auf dem Weg zum Klostersee die Eberhardstraße an der Kreuzung zur Hohenlindener Straße überqueren müssen. Zwar gibt es an der Stelle eine Fußgängerampel, ganz sicher ist deren Benutzung indes nicht. Im März hatte die SPD darum beantragt, die Stadt möge dem Staatlichen Bauamt Rosenheim, das für dei Straße zuständig ist, einige Vorschläge für mehr Verkehrssicherheit zukommen lassen. Das ist auch geschehen und die Behörde hat inzwischen geantwortet - wenn auch ganz und gar nicht im Sinne der Antragsteller.

Ein oft beklagtes Problem an der Kreuzung ist, dass die Ampel nicht nur für Fußgänger, welche die Eberhardstraße queren wollen grün zeigt. Gleichzeitig haben auch die aus der Hohenlindener in die Eberhardstraße links abbiegenden Autos freie Fahrt. Dadurch, so der SPD-Antrag, sei die Verkehrssituation an der Stelle besonders für die Schulkinder, aber auch für andere Fußgänger "schwer einschätzbar und potenziell gefährlich". Gefordert wird daher eine Änderung der Ampelschaltung, so dass es eine eigene Grünphase für die Fußgänger gibt, gegebenenfalls müsste die Ampel verlegt werden.

Überhaupt seien einige Umbauten an der Kreuzung sinnvoll, und der Zeitpunkt dafür günstig, weil heuer ohnehin der Straßenbelag erneuert werde. Dabei solle man endlich "die Belange von Fußgängern und Fahrradfahrern besonders berücksichtigen", so die Antragsteller. Auch die Einmündung der Straße "Am Priel" und der Fuß- und Radweg auf der Westseite der Eberhardstraße sollten übersichtlicher gestaltet werden. Auf der Ostseite sei ab der Einmündung Richardisweg ein Radweg oder wenigstens eine Markierung, ein sogenannter Fahrradschutzstreifen, sinnvoll. Genau wie eine bessere Beschilderung für Radfahrer der westlichen Seite von Eberhardstraße und Schwabener Straße.

Das sieht man im Staatlichen Bauamt in Rosenheim indes ganz anders. Im Antwortschreiben der Behörde wird zwar ausführlich beschrieben, welche Maßnahmen in den Sommerferien in der Eberhardstraße geplant sind. Etwa der Einbau eines lärmmindernden Fahrbahnbelages und die Anpassung von Kanal- und Gullydeckeln, was beides für mehr Ruhe sorgen soll. Was die angeregten Verbesserungen im Bereich Verkehrssicherheit angeht, ist die Antwort jedoch eher kurz - und sehr eindeutig.

"Der Knotenpunkt der ST2080 mit der ST2086 in Ebersberg war in den letzten sechs Bewertungszeiträumen (2000 bis 2017) kein Unfallhäufungspunkt", schreibt die Behörde. Auch der schwere Fahrradunfall Ende 2017 an der Stelle - den das Amt übrigens ins falsche Jahr datiert - ändert die Sachlage offenbar nicht. Man habe bei der Untersuchung des Unfalls, ein Radfahrer war damals von einem Lastwagen überrollt und schwer verletzt worden, festgestellt, "dass aufgrund der örtlichen Randbedingungen bauliche Veränderungen nur sehr schwer umsetzbar und nicht zielführend wären". Was die Beschilderung und die Aufmarkierung von Fahrradstreifen angehe, verweist das Bauamt auf die Zuständigkeit der Unteren Verkehrsbehörde im Landratsamt. Aber immerhin habe man die Ampel "mit Blick auf die Sehbehinderten und Fußgänger optimiert".

Eine Maßnahme, die, wie das Schreiben aus Rosenheim insgesamt, bei den Stadträten nicht ganz so positiv aufgenommen wurde. "Überall sonst sagen wir den Kindern, bei Grün könnt Ihr gehen, aber an der Stelle müssen sie bei Grün stehenbleiben", beklagte Dritter Bürgermeister Josef Riedl (CSU). Auch das "Ohrwaschel" wie er die neue Ausbuchtung des Gehweges bei der Ampel bezeichnete, werde wohl kaum mehr Sicherheit für Fußgänger an der Kreuzung bringen.

© SZ vom 25.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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