Schwerer Busunfall in Glonn:Moment des Schreckens

In Herrmannsdorf bei Glonn stoßen am Freitagmittag zwei Schulbusse zusammen. Die beiden Fahrer und 15 Kinder werden verletzt, drei von ihnen schwer. Es kommt zu einem Großeinsatz von Feuerwehr und Rettern

Von Andreas Junkmann, Glonn

In Herrmannsdorf bei Glonn hat sich am Freitagnachmittag ein schwerer Unfall ereignet. Auf der Kreuzung der Staatsstraße 2079 mit der Kreisstraße EBE15 bei Georgenberg sind gegen 13.45 Uhr zwei Schulbusse kollidiert. Dabei wurden nach Informationen der Polizei die beiden Busfahrer und 15 Kinder verletzt, darunter drei Kinder schwer. Die Schwerverletzten wurden mit Hubschraubern abtransportiert, in Lebensgefahr schwebt niemand. Die Verletzten wurden in Münchner Kliniken gebracht, ein Kind wurde in die Unfallklinik nach Murnau geflogen.

Zersplitterte Glasscherben funkeln in der Sonne, Metall- und Plastikteile liegen quer über die Kreuzung verstreut. Sanitäter schieben Rettungsliegen mit verletzten Kindern in Richtung des Feldes, wo bereits drei Hubschrauber zum Abflug bereit stehen. Es sind schlimme Szenen, die sich am Freitagnachmittag in der Nähe von Herrmannsdorf abspielen. Dort, wo zwei Schulbusse, besetzt mit insgesamt 30 Schulkindern zwischen sechs und elf Jahren, zusammengestoßen sind. Die Kinder aus der Montessori-Schule Niederseeon und aus den Grundschulen in Niederseeon und Antholing wollten gerade in ein sonniges Wochenende starten, als das Unglück passiert ist.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei missachtete einer der Busfahrer die Vorfahrt des anderen Busses. Der 46-Jährige wollte von Herrmannsdorf kommend nach links Richtung Aßling abbiegen und übersah dabei das Vorfahrtsrecht seines 72-jährigen Kollegen, der von links kommend in Richtung Glonn wollte. Zum genauen Hergang soll es ein Gutachten geben. Hinweise darauf, dass einer der beiden Fahrer unter Alkoholeinfluss gestanden wäre, konnten bisher nicht festgestellt werden. Zwar sei laut Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer in einem der Fahrzeuge eine leere Bierflasche gefunden worden, ob diese etwas mit dem Unfall zu tun habe, müsse erst noch geklärt werden. Die beiden Fahrer - beide aus der Region stammend - waren zunächst nicht vernehmungsfähig.

Der Schaden an den Fahrzeugen ist enorm, die Frontscheiben sind geborsten und die Displays mit den Anzeigen zerstört. Nur an den Seiten ist noch zu erkennen, dass es sich um die Schulbusse der Linien zwei und zehn handelt. Zahlreiche Rettungskräfte riegeln den Unfallort ab und kümmern sich um die Verletzten. Auch die übrigen Schüler werden von den Einsatzkräften versorgt. Sie sitzen im Schatten unter einem Baum gegenüber der Unfallstelle, ein Feuerwehrmann versucht sie zu beruhigen und erklärt die Arbeit der Rettungskräfte.

Etwa 500 Meter von der Unfallstelle entfernt - im Hof der Herrmannsdorfer Landwerkstätten - hat die Feuerwehr eine Informations- und Sammelstelle für die Eltern eingerichtet, eine zweite in Glonn. Dorthin werden die Kinder nach und nach gebracht, um dann von ihren Eltern mit nach Hause genommen zu werden. Laut Polizeisprecher Kammerer habe eine Mutter in einer der Sammelstellen einen Schock erlitten.

Am Unfallort verrichtet unterdessen ein Großaufgebot von Rettungskräften seine Arbeit, neben 70 Einsatzkräften der Feuerwehren aus Oberpframmern, Moosach, Baiern, Glonn und Hohenthann sind auch drei Rettungshubschrauber im Einsatz, sowie Dutzende Polizisten und 28 Rettungswagen des Roten Kreuzes. Während des Einsatzes und der Unfallaufnahme waren die beiden betroffenen Straßen komplett für den Verkehr gesperrt.

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