Schulgebäude im Landkreis:Putz runter zu Schulbeginn

Schulgebäude im Landkreis: Die Decke in der Mensa der Grund- und Mittelschule ist derzeit mit einem Netz abgehängt. Repariert werden soll sie in den nächsten Ferien.

Die Decke in der Mensa der Grund- und Mittelschule ist derzeit mit einem Netz abgehängt. Repariert werden soll sie in den nächsten Ferien.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Bröckelnde Decken und Pfusch am Bau: So manche Schule im Landkreis ist mit zusätzlichen logistischen Herausforderungen ins neue Schuljahr gestartet - mal mehr, mal weniger überraschend.

Von Franziska Langhammer, Ebersberg

Die Überraschung dürfte nicht klein gewesen sein, als Rainer Schott Ende August die Mensa der Grund- und Mittelschule Kirchseeon betrat. Eigentlich wollte der Leiter der gemeindlichen Sozialabteilung nur Geschirr vorbeibringen. Dabei bemerkte er, dass sich von der Decke ein großflächiges Stück von der Putzschicht gelöst hatte und auf einen Tisch gestürzt war. Der Putz hatte im Herunterfallen auch eine Akustikdecke mit sich gerissen, die einen Meter unter der Decke aufgehängt sind, um den Schall zu brechen. Weil dies in der Ferienzeit passiert ist, kam zum Glück niemand zu Schaden.

"Meines Wissens ist noch unklar, warum das passiert ist", so Rainer Schott auf Nachfrage der SZ. In der Mensa nehmen zu Schulzeiten etwas mehr als 200 Kinder über die Mittagszeit ihr Essen zu sich. Dank des guten Wetters, so Schott, habe man in den ersten Schulwochen draußen essen können - "sehr zur Freude der Kinder", welche die provisorisch aufgebauten Bierbänke gern benutzten. Inzwischen, so Schott, sei die Mensa nun wieder in Betrieb genommen. Derzeit ist ein Netz an der Decke angebracht, falls noch einmal Putz nachbröckelt. In den Herbstferien soll die ebenfalls an der Decke angebrachte Lüftungsanlage von einer Fachfirma abmontiert werden, damit zu einem späteren Zeitpunkt der gesamte Putz entfernt werden kann. "Wahrscheinlich ist eine aufwendige Sanierung in den Sommerferien notwendig", so Schott.

Schulgebäude im Landkreis: Ein Notdach ist derzeit über der Ebersberger Schulturnhalle in der Floßmannstraße errichtet. Möglicherweise wird es mit einer Benutzung der Turnhalle dieses Schuljahr nichts mehr.

Ein Notdach ist derzeit über der Ebersberger Schulturnhalle in der Floßmannstraße errichtet. Möglicherweise wird es mit einer Benutzung der Turnhalle dieses Schuljahr nichts mehr.

(Foto: Christian Endt)

Auch in Ebersberg muss die Grund- und Mittelschule zum Schulstart improvisieren. Im April dieses Jahres musste die erst drei Jahre alte Schulturnhalle in der Floßmannstraße wegen Statikproblemen gesperrt werden; Grund dafür war laut Experten Pfusch am Bau. Ihre Wiedereröffnung kann sich bis in den Herbst 2024 ziehen. Eigentlich hatte man darauf spekuliert, stattdessen das Schwimmbad Ebersberg ab diesem Schuljahr für den Sportunterricht nutzen zu können. Doch auch die Wiedereröffnung der in Sanierung befindlichen Schwimmhalle verzögert sich weiterhin. Dies wirkt sich deutlich auf den Sportunterricht der Grund- und Mittelschule aus, wie Schulleiter Alexander Bär im einem Elternbrief beschreibt, welcher der SZ Ebersberg vorliegt.

Derzeit haben beispielsweise alle Klassen einer Jahrgangsstufe der Grundschule parallel Sportunterricht. So können zwei Klassen vierzehntägig in der Halle in der Baldestraße beschult werden, die anderen beiden Klassen sollen währenddessen auf Spielplätze oder Wanderungen ausweichen. Gemeinsam mit der Stadt Ebersberg soll auch die Interimshalle auf dem Pausenhof in der Baldestraße so ertüchtigt werden, dass auch in den kälteren Monaten dort Sportunterricht möglich ist. Eine Hoffnung auf Entspannung liegt auf dem kommenden Jahr: Im Januar 2024 soll die Schwimmhalle Ebersberg - im günstigsten Fall - wieder ihren Betrieb aufnehmen.

Schulgebäude im Landkreis: Schon zweieinhalb Jahre her: der erste Spatenstich zum Erweiterungsbau des Humboldt-Gymnasiums in Vaterstetten. Auch hier kann es noch einige Monate dauern, bis das Gebäude bezugsfertig ist.

Schon zweieinhalb Jahre her: der erste Spatenstich zum Erweiterungsbau des Humboldt-Gymnasiums in Vaterstetten. Auch hier kann es noch einige Monate dauern, bis das Gebäude bezugsfertig ist.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Mit akutem Raummangel zu kämpfen hat in den ersten Schulwochen auch das Gymnasium Vaterstetten: Der lang ersehnte Erweiterungsbau ist noch nicht bezugsfertig. "Die Fertigstellung ist im Moment Ende des Jahres anvisiert", so Schulleiter Rüdiger Modell. Bis dahin müssen die Schüler im Altbau untergebracht werden und auch dort mobil bleiben. "Die Schüler haben in vielen Stunden Unterricht in verschiedenen Räumen", erklärt Modell. Weiterhin haben zwei Klassen keine feste Bleibe und ziehen als "Wanderklassen" von Raum zu Raum.

Der Grund für die verspätete Eröffnung ist wie so oft die derzeitige Lage beim Bau. "Unter anderem hat es Verzögerungen beim Innenausbau gegeben", heißt es von Seiten des Landratsamtes Ebersberg. Auch dieses Projekt sei von den allgemeinen Entwicklungen wie Materialengpässen oder Fachkräftemangel am Bau betroffen.

Im Erweiterungsbau, so der Vaterstettener Schulleiter Modell, sind genügend Räume für die fünften und sechsten Klassen angelegt. Außerdem gibt es mehrere Informatik-Räume, Zimmer für Natur und Technik sowie einen Multifunktionsraum. Da man im ständigen Austausch mit dem Landratsamt gewesen sei, habe man sich auf die jetzige Situation gut vorbereiten können, sagt Rüdiger Modell: "Wir werden das noch einige Monate gut machen."

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