Schulbus in Poing:Erst ausschreiben, dann einsteigen

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Die Gemeinde sucht derzeit einen neuen Betreiber für die Linie

Von Jörg Lehne, Poing

Auch im nächsten Schuljahr sollen sich Grund- und Mittelschulkinder in Poing zum Unterricht fahren lassen können. Die Gemeinde stellt dafür ab September wieder einen Schulbus zur Verfügung, derzeit laufen die Ausschreibungen dafür.

Nach der Schulbeförderungsverordnung haben grundsätzlich nur Grundschulkinder mit mehr als einer Entfernung von zwei Kilometern zwischen Wohnort und Schule sowie und Mittelschulkinder ab einer Entfernung von drei Kilometern vom Schulstandort ein Recht auf Beförderung. An der Grundschule an der Karl-Sittler-Straße und der Anni-Pickert-Grund- und Mittelschule betrifft dies derzeit 81 Schülerinnen und Schüler. Die Gemeindeverwaltung empfiehlt jedoch, das Angebot auch auf die neun Kinder zu erstrecken, denen gegenüber keine Beförderungspflicht besteht. Hierdurch würden weder zusätzliche Kosten entstehen, noch werde die Beförderung erschwert.

Der Auftrag dafür wird durch die Gemeindeverwaltung derzeit europaweit in offenem Verfahren ausgeschrieben, da der bisherige Beförderungsvertrag Ende Juli ausgelaufen ist. Bewerben können sich auch Busunternehmen, die alternative Antriebsformen verwenden, verpflichtend ist dies jedoch nicht. Der Einsatz von alternativen Antrieben könne von Gemeinden nur verbindlich eingefordert werden, wenn bereits eine ortsnahe Infrastruktur, etwa in Form von Wasserstofftankstellen zur Verfügung stehe, erklärt Bürgermeister Thomas Stark. Über eine solche Infrastruktur verfüge Poing jedoch nicht. Der Gemeindeverwaltung seien bei der Ausschreibung leider die Hände gebunden gewesen.

Nach dem neuen Gesetz über die Beschaffung sauberer Straßenfahrzeuge müssen von 2026 an die Hälfte der neu angeschafften Busse emissionsfrei sein. Das Gesetz regelt die Neuanschaffung von Bussen bereits von August 2021 an. Laut Verwaltung sei der Auftrag zur Schulbeförderung in Poing wegen seiner relativ geringen Größe aber davon ausgenommen.

Bis Mitte August nimmt die Gemeinde noch Angebote im laufenden Ausschreibungsverfahren an. Die Vergabe soll zwei Wochen später erfolgen und auf vier Jahre befristet werden. Vom kommenden Schuljahr an ist der Bürgermeister ermächtigt, selbst den Zuschlag befristet auf vier Jahre zu erteilen. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen.

© SZ vom 26.08.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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