Schulbeginn im Landkreis Ebersberg:Noch lange keine Routine

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Die Pandemie prägt auch das neue Schuljahr, das an diesem Dienstag beginnt. Corona-Tests werden weiter Teil des Alltags bleiben, das Prozedere hat sich aber etwas geändert.

Von Barbara Mooser, Ebersberg

Für 1508 Buben und Mädchen im Landkreis ist dieser Dienstag ein ganz besonderer Tag - zum ersten Mal werden sie in der Schulbank sitzen und ihre Klassenkameraden kennenlernen. Allerdings ist der Schulstart dieses Jahr für keinen der Beteiligten so ganz Routine. Denn die Pandemie prägt den Tagesablauf nach wie vor. Schulamtsdirektorin Sigrid Binder hofft aber, dass im neuen Schuljahr durchgehend Präsenzunterricht möglich sein wird - ebenso wie "sämtliche Lehrkräfte", wie sie unterstreicht.

In den ersten beiden Wochen müssen alle Kinder und Jugendlichen Masken tragen - ob nun in der Grund- oder in der Mittelschule. Eine luftigere Sitzordnung und weniger volle Klassenzimmer als üblich wird es hingegen nicht geben, sagt Schulamtsdirektorin Sigrid Binder, in den Grundschulen werden bis zu 28 Kinder in den Klassen sitzen, in den Mittelschulen bis zu 30 Schülerinnen und Schüler - auch wenn sich das einige besorgte Eltern anders gewünscht hätten, die auch entsprechende Briefe ans Schulamt geschickt haben. Man könne, so seien die Vorgaben aus dem Kultusministerium, wegen Corona keine kleineren Klassen bilden, sagt sie, dazu fehle auch das Personal.

Ohnehin hatte Binder in diesem Jahr besonders viel Mühe, genügend Lehrkräfte einzustellen. Es sei spürbar, dass es nicht mehr lange Wartelisten mit Pädagoginnen und Pädagogen gebe, die auf eine Stelle warten, sagt die Schulamtsdirektorin. Zudem kehrten Lehrkräfte aus Realschulen oder Gymnasien, die zwischenzeitlich in den Grund- und Mittelschulen ausgeholfen haben, verstärkt wieder zu ihrem ursprünglichen Bereich zurück. "Mir ist es dieses Jahr sehr häufig passiert, dass junge Leute kurzfristig mitgeteilt haben, dass sie nicht antreten", sagt Sigrid Binder. Erst in der vergangenen Woche sei es gelungen, allen Schulen das nötige Lehrerbudget zuzuweisen: "Ich bin zufrieden, aber es war deutlich mühsamer als früher", lautet ihr Fazit.

Organisiert werden musste auch erst einmal das neue Testprozedere in den Grundschulen. Dort werden die bisherigen Schnelltests durch die sogenannten Lolli-Tests abgelöst, bei dem die Kinder nur noch an Teststäbchen lutschen müssen, statt damit die Nasenwand abzustreichen. Auch selbst ausführen müssen die Kinder die Tests dann nicht mehr, sie werden abgeholt und zentral in einem Labor analysiert - auch hierfür musste erst einmal eine Route konzipiert werden, mit der die Landkreisschulen alle angefahren werden. Routinemäßig werden dann zunächst alle Tests einer Klasse gemeinsam ausgewertet; sollte sich dabei ein Hinweis auf eine Corona-positive Probe ergeben, werden dann die Teststäbchen der Schüler einzeln überprüft. Spätestens um 6 Uhr morgens am nächsten Schultag sollten die Ergebnisse feststehen, dann werden sie der Schule und den betroffenen Eltern gleichzeitig mitgeteilt. "Das Kind soll nach Möglichkeit gar nicht erst die Schule betreten", erläutert die Schulamtsdirektorin. Allerdings hat es bis zum Zeitpunkt der Warnung in der Regel ohnehin schon einen Tag in der Klasse verbracht. Doch auch die Quarantäneregeln sind weniger streng, künftig muss nicht mehr die ganze Klasse daheim bleiben, wenn ein Kind positiv getestet ist. Die Entscheidung, wer von der Quarantäne betroffen sei, treffe im Einzelfall das Gesundheitsamt, eine Rolle spielen laut Binder hier Sitzordnung, die Verweildauer und das Lüftungsverhalten - nicht aber, ob ein Luftreinigungsgerät im Klassenzimmer steht. Einen Überblick über die Ausstattung der Klassenzimmer hat übrigens selbst das Schulamt nicht, wie Binder berichtet, auch wenn man natürlich immer wieder mitbekomme, wenn irgendwo Luftreinigungsgeräte angeschafft würden.

Doch nicht nur die Coronaprävention bringt Neuigkeiten für die Grund- und Mittelschulen, einige sind auch schlicht und einfach personeller Natur: In der Mittelschule Glonn wird Claudia Zetl neue Konrektorin, sie hatte die gleiche Position vorher in der Mittelschule Ebersberg ausgefüllt. Dort tritt Julia Zauner ihre Nachfolge an. In Anzing und Hohenlinden sind Schulleitungen in den Ruhestand gegangen, die Chefposten hier werden vorerst kommissarisch besetzt.

© SZ vom 14.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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