Schnelles Internet:Glasfaser für Zorneding

Breitbandausbau in Neustrelitz

Bunte Bündel wie dieses mit mehreren Glasfaserkabeln liegen auch bald unter Zorneding. Vielleicht schon Ende dieses Jahres.

(Foto: dpa)

Erst am Stichtag erreicht die Gemeinde die benötigten 40 Prozent. Jetzt wird gebaut, Ende des Jahres könnten schon alle Kabel unter der Erde liegen

Von Anselm Schindler, Zorneding

Erleichterung im Zornedinger Rathaus: "Wir haben es geschafft", postete Bürgermeister Piet Mayr am Montagmittag auf seiner Facebookseite. "Zorneding bekommt Glasfaser!" Es war knapp bis zum Schluss, bis vergangenen Dienstag rang die Deutsche Glasfaser GmbH darum, 40 Prozent der Haushalte im Gemeindegebiet davon zu überzeugen, den Vertrag für einen Glasfaseranschluss zu unterschreiben. Trotz Klinkenputzen, Informationsveranstaltungen und großen Werbetafeln waren zwei Wochen vor dem Stichtag, dem 13. Februar, erst 23 Prozent erreicht. Am Freitag vor dem Stichtag lag die Quote bei 36 Prozent - und damit immer noch hinter dem erhofften Ergebnis.

Erst am Stichtag knackte die Deutsche Glasfaser die Quote. Wäre sie nicht erreicht worden, dann hätte das Unternehmen zurückziehen, und die Gemeinde den Ausbau neu ausschreiben müssen. Und weil die Deutsche Glasfaser das einzige Unternehmen ist, das Zorneding einen kostenlosen Ausbau versprochen hat, wären bei der Neuausschreibung hohe Kosten auf die Gemeinde zugekommen. Eigentlich wollten das Unternehmen und die Gemeinde die Neuigkeiten am Montagnachmittag bei einer Pressekonferenz bekanntgeben. Doch wegen der Erkrankung des für Zorneding zuständigen Projektmanagers der Glasfaser wurde die Konferenz kurzfristig abgesagt. Derzeit sei das Unternehmen noch dabei, Verträge zu bearbeiten, erklärt Bürgermeister Mayr. Deshalb sei immer noch nicht bekannt, wie viele Prozent der Zornedinger Haushalte bereits bei der Glasfaser unterschrieben hätten. "Hauptsache, wir haben es geschafft", sagt Mayr.

Das Unternehmen sei kurz vor dem Stichtag förmlich "überrannt" worden, berichtet der Bürgermeister. Die Mitarbeiter in dem Büro im Birkenhof, welches die Glasfaser eigens für seine Offensive in Zorneding eingerichtet hat, seien überfordert gewesen, weil so viele Bürger auf den letzten Drücker Verträge unterschrieben hätten. "Es gab dann auch Probleme bei der Auswertung der Verträge", sagt Mayr. Denn einige der neuen Glasfaser-Kunden hätten die Formulare einfach in den Briefkasten geworfen und stellenweise fehlerhaft ausgefüllt. Das Unternehmen sei deshalb immer noch dabei, seinen künftigen Kunden hinterherzutelefonieren. Die Gemeindeverwaltung selbst hatte bereits am 3. Februar einen Vertrag unterzeichnet, wonach die gemeindlichen Gebäude, also Rathaus, Feuerwehr, Schulen oder die Bücherei an das Netz angeschlossen werden.

Bis Ende des Jahres könnten alle Glasfaserkabel verlegt sein

Bereits in wenigen Wochen sollen in Zorneding die Bauarbeiten für die Verlegung der Glasfaserkabel beginnen. Übernehmen wird die Verlegung das Münchner Bauunternehmen Leonhard Weiss. In den kommenden Tagen werde man damit beginnen, die Bauarbeiten vorzubereiten, erklärt Mayr. Konkret gehe es darum, zu überlegen, in welchem Ortsteil mit den Bauarbeiten begonnen werde. Nicht zuletzt müssten dann noch die Anwohner über die geplanten Bauarbeiten informiert werden, so der Bürgermeister. Wenn alles glatt laufe, dann könnten die Glasfaserkabel bis Ende dieses Jahres unter der Erde liegen.

Im Büro in der Birkenstraße können die Zornedinger noch bis Ende dieser Woche Verträge zu den alten Konditionen abschließen - die Verlegung der Kabel ist dann kostenlos. Wer erst danach einen Vertrag abschließt, muss die Verlegung selbst bezahlen. Es geht dabei laut Informationen der Deutschen Glasfaser um bis zu 750 Euro.

Derzeit surfen die Zornedinger noch über die Kupferdrähte der Telekom im Netz. Gerade in den Ortsteilen Ingelsberg, Pöring und Wolfesing müssten sich die Bürger mit langsamen Internetanschlüssen herumplagen, erklärt Bürgermeister Mayr. Für ihn hängt am Glasfaserausbau nicht weniger als die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Zorneding. Die Datenströme würden immer größer, und diese Entwicklung werde auch so weitergehen.

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