Kommunalwahl in Markt Schwaben:Sascha Hertel will es nochmal wissen

Sascha Hertel

Sascha Hertel, 42, lebt mit seiner Familie seit 2010 in Markt Schwaben. Bei der Wahl 2014 holte er 19,3 Prozent.

(Foto: Privat)

Bei der Bürgermeisterwahl 2014 holte der Markt Schwabener auf Anhieb 19,3 Prozent. Nun geht er für die Bürgergruppe ZMS erneut ins Rennen.

Von Korbinian Eisenberger, Markt Schwaben

Der Vorstand der Bürgergruppe Zukunft Markt Schwaben (ZMS) geht wie bereits 2014 auch bei den Kommunalwahlen im kommenden März mit einem Bürgermeisterkandidaten ins Rennen. Wie vor sechs Jahren wird auch 2020 der 42 Jahre alte Sascha Hertel für die ZMS in den Wahlkampf gehen. Der Diplomkaufmann tritt damit gegen die drei bisher vorgestellten Bewerber Frank Eichner (CSU), Michael Stolze (gemeinsamer Kandidat von SPD und Freien Wählern) und Raphael Brandes (Grüne) an. Am Dienstag teilte Hertel in einer Presseerklärung mit, dass für ihn "der Bürgerwille im Vordergrund stehen" solle. Er wolle sich dafür einsetzen, "dass eine Auseinandersetzung mit und nicht über die Bürgerinnen und Bürger hinweg geschieht".

Hertel geht als jüngster der vier Kandidaten ins Rennen, hat aber anders als seine Mitbewerber bereits Wahlkampferfahrung. Bei seinem ersten Antritt als einziger Gegenkandidat von Georg Hohmann (SPD) holte Hertel auf Anhieb 19,3 Prozent der Wählerstimmen. Hohmann (damals 80,7 Prozent) tritt aus Altersgründen nicht mehr an.

Hertel sitzt seit 2014 für die kurz zuvor von Hubert Bauer neugegründete ZMS im Markt Schwabener Gemeinderat. Er und Bauer bilden dort die kleinste Fraktion. Hertel, der Fraktionssprecher, fiel im Gremium durch eine zukunftsorientierte ganzheitlich betrachtende Denkweise auf, mit der er teils überzeugte, teils überraschte und nicht selten aneckte. So etwa bei seinem Vorschlag, der Gemeinderat solle sich nicht auf die Errichtung eines neuen Gewerbegebiets im Burgerfeld konzentrieren, sondern auf ein Konzept über den Fortbestand des kompletten Ortes Markt Schwaben.

In der Gemeinde geht es dem 42-Jährigem um "drei wesentliche Punkte"

In seiner Antrittsrede als Kandidat griff Hertel dieses Thema als einer von aus seiner Sicht "drei wesentlichen Punkten" erneut auf: Er wolle weiterhin ein Gemeindeentwicklungskonzept für Markt Schwaben initiieren und dabei die Bürger beteiligen. "Hier gilt es, durch Konzepte, Projekte und intensive Planung aktiv zu werden." Sein zweiter Punkt: Die Verwaltung solle "durch klare Strukturen und Aufgabenverteilungen effektiver und effizienter aufgestellt werden", um die Arbeitszufriedenheit und den Bürgerservice zu verbessern. "Die Markt Schwabener sollen sich im Rathaus verstanden fühlen und gerne vorbeikommen".

Und nicht zuletzt die Verschuldung der Gemeinde, Markt Schwaben zählt derzeit zu den verhältnismäßig verschuldetsten Kommunen Oberbayerns. Hier mahnt Hertel zu Geduld, "da die Verschuldung in den nächsten Jahren aufgrund wichtiger jahrelang zurückgestellter Investitionen erstmal ansteigen wird". Der Schulneubau sowie das Abwassersystem und dringend anstehende Renovierungen müssten bezahlt werden, so Hertel. "Dennoch darf die Weichenstellung für einen sukzessiven Schuldenabbau nicht vergessen werden."

Nach dem Abitur in Bonn absolvierte Hertel seine Ausbildung und das Studium zum Diplomkaufmann bei der Bundeswehr. In dieser Zeit war der Familienvater in zwei Auslandseinsätzen in Afghanistan aktiv. Seit 2010 wohnt Hertel mit seiner Familie in Markt Schwaben. Die Familie seiner Frau, so Hertel, "ist seit Generationen fest mit dem Ort verbunden".

Der Vorstand hat Hertel zum Kandidaten ernannt, offiziell für die Wahl nominiert ist er, wenn die ZMS-Mitglieder ihn bei der Aufstellungsveranstaltung wählen, was in aller Regel eine Formalie ist. Die Veranstaltung ist laut ZMS im Dezember geplant.

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