Sanierung von historischem Bauwerk:Hilfe beim Denkmalschutz

Egglburg St. Michael

Die Kirche St. Michael hat schon bessere Zeiten gesehen. Ebersberg will sich an der Sanierung beteiligen.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Stadt Ebersberg gibt Zuschuss zur Renovierung von St. Michael

Von Wieland Bögel, Ebersberg

In seiner letzten Sitzung vor dem Fest hat der Ebersberger Stadtrat ein Weihnachtsgeschenk gemacht: Die Pfarrgemeinde St. Sebastian bekommt einen Zuschuss in Höhe von 81 500 Euro für die Sanierung der Kirche St. Michael in Egglburg. Alle Stadträte sprachen sich für die finanzielle Unterstützung aus und betonten die historische Bedeutung des in der jetzigen Form seit dem späten 15. Jahrhundert bestehenden Kirche. An der Höhe des Zuschusses gab es aber Kritik.

Vier Tage vor dem Fest falle es ihr nicht leicht, gegen den beantragten Zuschuss zu argumentieren, so Grünen-Stadträtin Susanne Schmidberger. Dennoch halte sie eine finanzielle Beteiligung in dieser Höhe für falsch. Schmidberger erinnerte an die nicht allzu üppige Haushaltslage der Kreisstadt und an eigene anstehende Projekte wie die neue Grundschulturnhalle oder die Sanierung des Schwimmbades. Im Gegenzug sei das Bistum Freising, zu der auch Ebersberg gehört, nicht arm, laut Schmidberger verfüge dieses über Vermögenswerte von etwa sechs Milliarden Euro. Angesichts dessen sei ein Zuschuss von 10 000 Euro ausreichend, den gleichen Betrag hatte die Stadt für Kirchenrenovierungen in den Jahren 2007 und 2008 gezahlt, 2015 bei der Kirche in Haslbach sogar nur 7000 Euro. Noch deutlicher wurde Schmidbergers Fraktionskollege Michael Schulte-Langforth: "Wenn heute einer von der Lufthansa kommen würde und will 80 000 Euro für die Sanierung eines historischen Flugzeugs, der würde doch hier rausfliegen."

Einen gewissen Unterschied gebe es hier schon, meinte Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU), schließlich sei die Kirche in Egglburg nicht nur für sich von historischer Bedeutung, sondern auch für die Stadt und die Landschaft insgesamt: "Das ist Heimat", so Brilmayer, an deren Erhalt "sollte sich die politische Gemeinde beteiligen." Zudem entsprächen die nun beantragten 81 500 Euro den gleichen Zuschussrichtlinien, wie in den vergangenen Jahren. Damals hatte die Stadt Ebersberg immer ein Drittel der Summe zugezahlt, welche die örtliche Kirchengemeinde aufwenden musste. Dies sei auch bei der Renovierung von St. Michael der Fall: Diese wird auf insgesamt 815 000 Euro geschätzt, davon entfallen ein Drittel, also 244 500 Euro auf die Pfarrei Ebersberg, davon wiederum ein Drittel wären die nun im Raum stehenden 81 500 Euro.

Die man im Übrigen nur für das absolut Notwendigste ausgeben werde, wie Kirchenpfleger Fritz Deierling auf Nachfrage von Stadtrat Christoph Münch (SPD) erläuterte. Es gehe zunächst nur darum, Mauerwerk und Dachstuhl vor weiteren Schäden zu bewahren. Was auch absolut notwendig sei, sagte Zweiter Bürgermeister Toni Ried (FW), "wenn jetzt nichts gemacht wird, laufen die Kosten davon." Dies sah auch die Mehrheit im Stadtrat so, gegen die Stimmen von Schmidberger und Schulte-Langforth wurde der Zuschuss beschlossen.

Die Renovierung soll im kommenden Jahr beginnen, ob dieser Zeitplan zu halten ist, steht nach Auskunft aus dem Pfarramt noch nicht fest.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: