Reden wir über:Urlaub in Grafing

Wolfram Staude hat vor 20 Jahren den Tourismus-Verein initiiert

Interview von Johannes Hirschlach

Wolfram Staude hat den Blick für die schönen Dinge Grafings. Der 72-Jährige ) ist Vorsitzender des Tourismus-Vereins Grafing und weiß, was die Stadt ausmacht. Mit seinen Vereinskollegen hat Staude Radwege initiiert, Stadtgestaltungspreise verliehen und ein Online-Buchungssystem für private Zimmervermieter im südlichen Landkreis etabliert. In diesem Jahr hat der Verein sein 20-jähriges Bestehen gefeiert.

SZ: Herr Staude, was macht ein Tourist in Grafing im Winter?

Wolfram Staude: Sich erholen. Einen Spaziergang unternehmen. Nach München oder an den Chiemsee fahren. In Grafing sind eigentlich immer vielfältige Möglichkeiten geboten.

Der Tourismus-Verein ist jetzt 20 Jahre alt. Was war die Idee hinter der Gründung?

Eigentlich sind wir ein Kind der CSU. Wir waren damals als Wahlkampfteam aktiv und haben uns gefragt: Was machen wir mit all unseren guten Vorsätzen? Ich habe den Vorschlag einer privaten Zimmervermietung beigesteuert. Das wollten wir umsetzen. Inzwischen haben wir 80 Mitglieder.

Welcher Erfolg ist Ihnen nach 20 Jahren Vereinsarbeit in Erinnerung geblieben?

Als wir damals von Übernachten und Urlaub in Grafing gesprochen haben, hat man uns belächelt. Der Landkreis sei keine Urlaubsregion, hieß es. Heute haben wir jährlich 15 000 Übernachtungen, davon 50 Prozent Urlauber. Das ist unser größter Erfolg.

Mit welcher Strategie wollen Sie den Tourismus weiter ankurbeln?

Beispielsweise mit einem neuen Flyer, um den Bürgern und Gästen klar zu machen, was wir für ein leistungsfähiges Angebot haben. Unsere wesentliche Aufgabe ist es, neue Zimmervermieter zu gewinnen, was bei der aktuellen Mietproblematik gar nicht so leicht ist.

Und was sagen die Zahlen?

Die sagen, dass wir uns durch entsprechende Anstrengungen gut halten können. Und das trotz der sehr ernst zu nehmenden Konkurrenz im Internet. Die Gäste kommen zu 90 Prozent aus Deutschland, der Rest ist international - auch Besucher aus Israel oder Mexiko machen in Grafing Station.

Der Verein ist Nachfolger des Grafinger Verschönerungsvereins. Kann die Stadt noch schöner werden?

Immer! Wir hatten jahrelang einen stadtgestalterischen Preis ausgelobt. Das hat sicher mitbewirkt, dass Leute ihre Häuser wunderschön hergerichtet haben. Es ist viel passiert, kann aber noch mehr gemacht werden, zum Beispiel an den Wanderwegen.

In jedem Reiseführer gibt es Geheimtipps. Was ist der Ihre für Grafing?

Eine gute Tasse Kaffee mit Gebäck bei einem Konditor im Zentrum. Oder wenige Meter aus Grafing rausgehen und sich auf eine Bank setzen. Eingebettet im Grünen, gibt es in Grafing durchaus Chancen, sehr schnell seine Erholung zu finden.

Ist ein Geheimtipp noch geheim, wenn Sie ihn nun verraten haben?

Was ist heute noch geheim? Aber ich werde jetzt nicht erzählen, wo ich meine Steinpilze suche.

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