Reden wir über:Poinger Drehmomente

ONE NIGHT STAGE - Raffael Scherer

Regisseur Raffael Scherer.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Regisseur Raffael Scherer über seinen neuen Heimatfilm

Interview von Anja Blum

Der kleine Simon freut sich, dass er ein Wochenende sturmfrei hat und Videospiele spielen kann. Nur blöd, dass er sich aussperrt. Doch dann stellt der Junge fest, was es vor seiner Haustür so alles Spannendes zu entdecken gibt... So die Ausgangslage von "Geh mal raus!", einem Film, den Raffael Scherer in Kooperation mit der Gemeinde Poing gedreht hat. Premiere feiert der Streifen am kommenden Sonntag, 8. Dezember, um 16 Uhr in der Aula der Grund- und Mittelschule. Im Gespräch mit der Ebersberger SZ verrät der junge Regisseur Scherer (25), worauf sich das Poinger Publikum freuen darf.

SZ: Herr Scherer, "Geh mal raus!" ist ein Film von Poingern über Poing - ein Imagefilm also?

Raffael Scherer: Ich würde sagen, es ist eine schöne Mischung aus Image-, Kurz- und Heimatfilm geworden. Denn der Grundgedanke des Bürgermeisters war es, Poing mal auf diese Weise positiv darzustellen.

Wie haben Sie diesen Wunsch aufgegriffen und umgesetzt?

Mit einem sehr offenen Konzept. Die Grundidee war, dass ein Junge sich aussperrt und dann gezwungenermaßen durch Poing streift. Wie es dann genau weitergeht, was er alles erlebt, dazu haben wir dann einen Aufruf gestartet, im Gemeindeblatt, im Internet und sogar im Radio kam das mal.

Mit Erfolg?

Durchaus. Es haben sich sehr viele Menschen und Institutionen aus Poing gemeldet, die sich beteiligen wollten. Durch Unterstützung verschiedenster Art, aber auch direkt an den Dreharbeiten. Von der Bäckerei über die Löwenfans oder die Theatergruppe des Trachtenvereins bis hin zur Band Gsindl, die dann extra für den Film ein kleines Konzert gegeben hat. Jedenfalls haben wir aus all diesen Akteuren und diversen Sehenswürdigkeiten eine Geschichte gebastelt.

Sehenswürdigkeiten in Poing?

Naja, in gewissem Sinne schon. Es geht halt um kleine lokale Berühmtheiten, die jeder Poinger kennt. Um unseren immer laut krähenden Hahn an der Hauptstraße zum Beispiel, um den Badesee, die Turnhalle, den Marktsonntag, so was.

Und daraus ist eine spannende Geschichte geworden?

Ja, ich finde schon. Das Grinsen unsers jungen Hauptdarstellers, Kilian Oellerer, wurde jedenfalls jedes Mal noch ein bisschen breiter, weil er so viele coole neue Sachen ausprobieren durfte. Schwertkampf mit den Rittern zum Beispiel oder Kranfahren...

Wie viel Arbeit haben Sie und Ihre Mitstreiter in den Film gesteckt?

Die Planung und Vorbereitung hat etwa einen Monat gedauert, schließlich mussten ja ziemlich viele Beteiligte koordiniert werden. Gedreht haben wir dann an sechs Tagen im Juni und Juli, immer am Wochenende. Mit der Postproduktion, die ziemlich aufwendig war, waren wir eigentlich bis jetzt beschäftigt. Ludwig Stadler und Thomas Steinbrunner haben sogar extra noch eine Filmmusik geschrieben und aufgenommen.

Wie lange ist der Streifen geworden?

20 Minuten - Film ist ein undankbares Geschäft (lacht). Natürlich hätten wir noch mehr Material gehabt, aber unser Motto war klar: In der Kürze liegt die Würze!

Wie würden Sie den Film mit drei Worten beschreiben?

Bunt, fröhlich, heimatlich! Außerdem finde ich es schön, dass ganz nebenbei auch eine pädagogische Botschaft vermittelt wird: Geh doch lieber vor die Tür, als Computer zu spielen. Das ist süß.

Mit wie viel Interesse an der Premiere am Sonntag rechnen Sie?

Das wird vermutlich ziemlich groß sein, schließlich ist der Film ein echtes Gemeinschaftsprojekt. Wir hatten allein rund 60 Komparsen, im Abspann stehen 80 Namen... Und natürlich sind alle sehr gespannt, wie der Film nun geworden ist. Gesehen haben ihn nämlich bislang nur der Cutter, der Bürgermeister und ich.

"Geh mal raus!", ein Film von Poingern über Poing, Premiere am Sonntag, 8. Dezember, um 16 Uhr in der Anni-Pickert-Grund- und Mittelschule, Gruber Straße 4. Für Erfrischungen wird gesorgt, der Eintritt ist frei.

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