Reden wir über:Kreative Pienzenauer

Angela Felzmann-Gaibinger

Angela Felzmann-Gaibinger.

(Foto: privat/oh)

Wählergemeinschaft will aus Bürgern Künstler machen

Interview von Viktoria Spinrad

Kunst und Politik sind schon immer gegenseitigen Wechselwirkungen unterlegen, nicht nur im Großen, sondern auch im Kleinen. Und so steckt ein gutes Stück Lokalpolitik auch in dem neuen Projekt "Pienzenau kreativ", einem Kunstworkshop, organisiert von der Wählergemeinschaft "Offene Politik in Bruck". Unter dem Motto "Jeder kann Kunst/Jede ist Künstlerin" können sich die Teilnehmer am kommenden Samstag, 9. Juni, von 15 Uhr an in einer Grafittibox austoben, sich im "Urban Sketching" ausprobieren oder auch mit Acryl und Aquarell malen. Die Vorsitzende der Wählergemeinschaft, Angela Felzmann-Gaibinger , erklärt, worum es bei der Veranstaltung geht.

SZ: Erwartet die Besucher von "Pienzenau kreativ" ein politisches Sommerfest - oder einfach ein Kunstworkshop?

Angela Felzmann-Gaibinger: Auch, wenn es eine Aktion unserer Wählergemeinschaft ist: Wir planen keine politische Veranstaltung. Die Kunst steht im Vordergrund. Aber natürlich geht es auch darum, sich etwas bekannt zu machen im Ort. Als wir die Wählergemeinschaft gegründet haben, haben wir uns in der Gemeinde Bruck nicht nur Freunde gemacht.

Bei den Gemeinderatswahlen 2020 will Ihre Wählergemeinschaft erstmals in den Gemeinderat einziehen. Geht es also auch darum, bei potenziellen Wählern zu werben?

Wir wollen jetzt vor allem zeigen: Mit uns kann man reden. Wir vertreten die Interessen der gesamten Gemeinde. Deshalb möchten wir einen Dialog herstellen - auch anhand der Kunst, um die es am Samstag ja geht.

Wer wird die denn vermitteln?

Eine bunte Mischung aus Brucker Hobbykünstlern und professionellen Künstlern. In der Grafitti-Box wird zum Beispiel ein Künstler aus München Anleitung geben. Die Ergebnisse werden dann im Pienzenauer Buswartehäusl ausgestellt.

Ihre Wählergemeinschaft plädiert unter anderem dafür, das Ortsbild von Bruck behutsam zu entwickeln. Sollen beim "Urban Sketching", also dem Zeichnen des Orts, auch Visionen für Bruck entstehen?

Auf jeden Fall. Wir wollen den Menschen eine Gelegenheit bieten, sich kennenzulernen und einzubringen. Zum Beispiel mit Ideen, was sie sich für den Ort vorstellen können. Mitgestaltung ist insbesondere in Pienzenau gefragt.

Warum gerade dort?

Zwar gibt es dort viele junge Familien und am Ortsrand einen Kinderspielplatz, aber keinen Kramer, keine Kirche. Das Zentrum fehlt. Da sehe ich noch viel Potenzial. Vielleicht entwickelt der ein oder andere Teilnehmer ja eigene Ideen.

Eine der geplanten Aktionen heißt der "Turmbau zu Bruck". Was für Luftschlösser will man in Bruck bauen?

Das sind Türme aus Holzstäbchen, die auch beim Stäbchenparkett verwendet werden. Je nachdem, wie gut der Unterbau ist, können die auch etwas höher werden.

Um sie dann von noch höheren Mächten zerschlagen zu lassen?

Auch das kann sein! (lacht)

Das Fest "Pienzenau kreativ" findet am Samstag, 9. Juni, von 15 bis 19 Uhr statt, Am Bachfeld, Ecke Eichenweg. Um 15.15 Uhr spielt die Jugendkapelle der "Glonner Musi", um 18.30 Uhr gibt es einen Breakdance-Auftritt der "Lollipops".

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