Reden wir über:Eine starke Sache

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(Foto: Privat)

Lutz Hoeft über die Highlights beim Veganer-Festival in Moosach

Interview von Johanna Feckl

Im Oktober vergangenen Jahres fand in Moosach zum ersten Mal ein Festival statt, bei dem sich alles um eine vegane Ernährungsweise drehte. An diesem Sonntag geht die Veranstaltung "Vegan meets Outback" in die zweite Runde. Von veganem Sekt über Naturpralinen bis hin zu Fachliteratur reicht das Angebot der Aussteller. Organisator ist auch dieses Mal Lutz Hoeft . Der 38-Jährige ist seit sechs Jahren Veganer und ernährte sich davor seit 1996 vegetarisch. Mit der SZ hat der Moosacher über das Event gesprochen.

SZ: Herr Hoeft, am Sonntag werden die Besucher unter anderem eine Kraftshow zu sehen bekommen. Sind Veganer nicht alle schwach und klapprig, weil sie sich ja nur von Grünzeug ernähren können?

Lutz Hoeft: Na ja, Patrik Baboumian, der die Kraftshow vorführt, ist 2011 der stärkste Mann Deutschlands gewesen, der hebt locker mehr als 500 Kilo hoch und macht spektakuläre Dinge wie Waschmaschinenweitwurf. Und er lebt vegan. Die Leute werden also sehen, dass man mit einer solchen Ernährungsweise durchaus so einiges an Power haben kann.

Was wird Patrik Baboumian denn genau zeigen?

Voraussichtlich wird er sich so ein Gestell auf die Schultern packen, da stellen sich dann vier Leute drauf und er schleppt die ein bisschen durch die Gegend. Mal schauen, was er sonst noch so anstellen wird... Er wird auch etwas zu seinem Werdegang und seiner Ernährungsweise erzählen.

Für Muskelaufbau und deren Erhalt ist eine proteinhaltige Ernährung ja unglaublich wichtig. Auch der Stoffwechsel, Organe und Blut sind darauf angewiesen. Gute Proteinlieferanten sind etwa Fisch und Fleisch, Milchprodukte und Eier. Ein Veganer isst nichts davon. Wie schafft es Patrik Baboumian, so stark zu sein?

Ich habe mal etwas von 6000 Kalorien gelesen, die er jeden Tag zu sich nimmt - da gibt es also schon viele Wege, um sich mit Protein vollzupowern, Hülsenfrüchte zum Beispiel, oder Tofu.

Tofu besteht aus Sojabohnen. Die werden am anderen Ende der Welt angebaut und müssen erst einmal nach Deutschland importiert werden - nicht gerade super für die Umwelt. Tierwohl sticht also Umwelt?

Wenn man Österreich nicht zum Ende der Welt zählt, stimmt das mittlerweile nicht mehr: Dort gibt es riesige Flächen für den Sojaanbau, und viele Marken verarbeiten nur Soja aus Österreich oder auch Frankreich für ihre Produkte. Davon abgesehen gibt es einige Projekte, die den Sojaanbau in Deutschland einbürgern möchten. Soja muss nicht mehr zwangsläufig aus Südamerika kommen!

Neben Patrik Baboumian kommt auch Serkan Tunca, der Küchenchef eines bekannten veganen Restaurants in München. Er war bereits beim ersten Vegan meets Outback im Oktober zu Gast. Ihm scheint es ja gut gefallen zu haben, wenn er nun ein zweites Mal kommt!

(Lacht) Die Resonanz war allgemein sehr gut! Es waren ungefähr 300 Besucher da, aus Rosenheim, München - von überall her. Besonders hat mich gefreut, dass viele aus dem Ort da waren, die keine Veganer sind, aber sich das einfach mal anschauen wollten. Wir haben da sehr viele wohlwollende Stimmen gehabt.

Und was wird nun Serkan Tunca dieses Mal machen?

Er führt wieder eine Kochshow vor, bei der man natürlich all seine Leckereien dann auch probieren kann. Martin Schaupp wird etwas Ähnliches machen: Er wird vor Ort pflanzliche Milchalternativen und Räuchertofu zubereiten.

Sie bleiben also bei demselben Konzept wie bei der Premiere des Festivals.

Richtig, außer dass es dieses Mal an einem Sonntag und nicht an einem Samstag stattfindet. So können auch mehr Familien und Menschen, die samstags immer arbeiten müssen, kommen. Es gibt auch wieder eine Tombola, bei der tolle Preise winken, und eine Saatentauschbörse: Dort kann jeder Besucher einfach ein paar Samen in einer Tüte hinlegen, und sich dafür eine andere Sorte wegnehmen. Das wird alles ganz gemütlich und entspannt werden.

Die Veranstaltung "Vegan meets Outback" findet statt am Sonntag, 31. März, in der Glonner Straße 3 in Moosach. Beginn ist um 10 Uhr, der Eintritt ist kostenlos. Infos zum Programm gibt es online unter www.vegan-meets-outback.de.

© SZ vom 28.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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