Reden wir über...:Ein exklusives Stipendium

Reden wir über...: Federico Ernst.

Federico Ernst.

(Foto: privat)

Federico Ernst aus Kirchseeon wird Maximilianer

Interview von Jonas Braun, Kirchseeon

Die private Stiftung Maximilianeum wurde 1852 eingerichtet, um besonders begabte Studenten aller Schichten zu fördern und geht auf König Max II. zurück. Dieses Jahr ist unter den Stipendiaten auch Federico Ernst dabei, der gerade im Gymnasium Kirchseeon sein Abitur gemacht hat.

SZ: Gratulation zu Ihrer Leistung! Wie fühlt es sich an, einer von nur acht zugelassenen Abiturienten in ganz Bayern zu sein?

Federico Ernst: Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass ich genommen werde. Als der Brief dann plötzlich im Briefkasten lag, war ich erst mal sprachlos, bis ich dann realisiert habe, dass ich gerade eines der besten Stipendien in Deutschland erhalten habe. Natürlich bin ich sehr froh darüber!

Wie wird das Stipendium dann aussehen?

Ich werde durch die Stiftung anders als bei anderen Stipendien kein Geld erhalten. Das Ziel des Maximilianeums ist es, den Studenten ein "sorgloses" Leben zu ermöglichen. Dazu gehört freie Kost und Logis, Unterstützung bei Auslandaufenthalten und eine gemeinsame einwöchige Europareise. Gewohnt wird normalerweise im Maximilianeum in München, das auch Sitz des bayerischen Landtags ist. Da das aber zurzeit umgebaut wird, werden ich und die neuen Stipendiaten in das Studentenwohnheim Schwabing ziehen.

Welche Voraussetzungen muss man erfüllen, um in den Bewerbungsprozess aufgenommen zu werden?

Aus Eigeninitiative kann man sich nicht bewerben. Die Schulleitung muss einen bei der Stiftung vorschlagen, aber die erste Voraussetzung ist die Abiturbestenquote - da kommt es darauf an, wie viele Punkte man insgesamt erzielt hat. Ein 1,0-Schnitt reicht also nicht automatisch. Dazu kommen noch andere Anforderungen, zum Beispiel ist es in den Abiturprüfungen nur einmal erlaubt, zwölf Punkte zu erzielen. Sonst müssen es immer 13 oder mehr sein.

Was wurde noch von Ihnen verlangt?

Nachdem ich von der Schule vorgeschlagen wurde, musste ich noch einige Unterlagen einreichen. Das qualvollste war ein ausführlicher und handgeschriebener Lebenslauf auf Papier. Da saß ich einige Stunden dran, da man sich nicht verschreiben darf. Außerdem wurde ich zu einem 30-minütigen Auswahlgespräch ins Maximilianeum eingeladen.

Worum ging es da?

Man konnte sich auf das Gespräch nicht vorbereiten, und ich wusste nicht so recht, was mich erwarten wird. Im Grunde ging es aber vor allem darum, mich kennenzulernen. Überraschend war auch, dass viel über meine Seminararbeit gesprochen wurde. Da habe ich über Ost-West-Migration in Deutschland geschrieben.

Was werden Sie dann jetzt mit dem Stipendium in der Tasche machen?

Ich werde noch dieses Jahr anfangen, Jura an der LMU zu studieren. Den Plan habe ich erst seit der Oberstufe, aber ich glaube, dass es das Richtige für mich sein könnte. Ich habe durch ein paar Juristen aus meinem Umfeld bereits einen guten Eindruck davon bekommen und bin auch sehr an der Materie interessiert.

Zu guter Letzt: Was waren in der Schule Ihre Lieblingsfächer?

Meine Lieblingsfächer waren Geschichte, Mathe und Deutsch. In Geschichte fand ich vor allem die in der Oberstufe behandelten Themen interessant. Mathe war ehrlicherweise nicht mein bestes Fach, aber mir gefällt die Logik, die dahintersteckt. In Deutsch hatten wir einfach einen guten Lehrer, da hat der Unterricht Spaß gemacht. Bis zur achten Klasse war ich eigentlich auch nie der Beste in der Schule, aber ich habe mich von Jahr zu Jahr gebessert und bin jetzt sehr froh, als einer von nur acht anderen Abiturienten in die Stiftung aufgenommen zu werden.

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