"Weil Bayern es auch allein kann", wirbt die Bayernpartei auf den Wahlplakaten. Eine eigenständige Republik ist für Andreas Zimmer ) ganz klar das langfristige Ziel. Der 32-jährige Kfz-Mechanikermeister aus Inning am Holz tritt jetzt aber erst einmal als Bundestagskandidat an. Ein Gespräch über Schwerpunkte, traditionelle Werte und seine Chancen für Berlin.
SZ: Mit Berlin will die Bayernpartei möglichst nichts zu tun haben, aber Sie kandidieren für den Bundestag. Ist das nicht ein Widerspruch?
Andreas Zimmer: Wir sind sicher föderalliebend, aber solange wir zur Bundesrepublik gehören, wollen wir die Politik mitgestalten - zum Wohle Bayerns. Wir wollen uns in Berlin für die bayerischen Werte stark machen.
Was sind denn bayerische Werte?
Die Pflege von Brauchtum und des Dialekts, das Bewahren von Traditionen, auch die Verwurzelung im Christentum. Da gehört für mich zum Beispiel dazu, dass ein Christkindlmarkt nicht in Weihnachtsmarkt umbenannt wird.
Welche Schwerpunkte haben Sie sich für die Bundespolitik gesetzt?
Familie und Bildung, ganz klar. Wir wollen gerade bei sozialen Berufen Arbeitszeiten und Gehälter verbessern - oder bei den Hebammen die leidige Haftpflichtversicherung verträglich gestalten. Dann setze ich mich für ein Erziehungsgrundgehalt für Familien ein, und Bildungsurlaub sollte gesetzlich verankert werden. Außerdem sollten die Bürger, wie in der Schweiz, direkt über Gesetze abstimmen können. Ganz allgemein sind wir auch für ein Europa der Regionen, in dem Bayern wie Schotten eine eigene Stimme haben.
Wann wird Bayern eigenständig sein?
Auf lange Sicht wird das gelingen, aber das wird sicher noch dauern. Schauen Sie, wie lange die Grünen für den Atomausstieg gekämpft haben.
Und werden Sie den Einzug in den Bundestag schaffen?
Um ehrlich zu sein: Wenn ich die 2,2 Prozent aus dem Jahr 2013 halten könnte, wäre es gut.