Mittlere Reife:Realschulen im Kreis Ebersberg: Prüfungsphase in der Hitzewelle

Trinken bei Hitze

Symbolfoto.

(Foto: dpa)

Für 525 Schülerinnen und Schüler starten die Abschlussprüfungen für die Mittlere Reife. Wegen der hohen Temperaturen treffen die Schulen Vorkehrungen.

Von Johanna Feckl, Ebersberg

Für viele Schülerinnen und Schüler im Landkreis Ebersberg beginnt sie an diesem Mittwoch wieder: die Zeit des Schwitzens. Nicht nur, weil Temperaturen von mehr als 30 Grad erwartet werden, sondern weil an diesem Tag mit dem Fach Deutsch die Abschlussprüfungen an den Realschulen starten.

Für einige der insgesamt 525 Absolventen ist es sogar schon der zweite Prüfungstag: Mit Spanisch begannen für 42 Prüflinge an der Realschule Vaterstetten die Abschlusstests bereits am Dienstag - die einzige Realschule im Kreis, die dieses Wahlpflichtfach anbietet. Nach Deutsch folgen dann Französisch und Englisch, in der kommenden Woche geht es weiter mit Mathe, und je nach Wahlpflichtfach entweder Betriebswirtschaftslehre und Rechnungswesen, Physik, Kunst, Haushalt und Ernährung, Musik oder Werken.

Gut durchlüften lautet die Devise auch an der Realschule in Markt Schwaben. Dort werden 119 junge Leute in der Turnhalle über den Prüfungsbögen brüten und der Hitze trotzen. Bevor es am Mittwoch ernst für die 69 Buben und 50 Mädchen wird, haben die Lehrer noch einmal besonders darauf hingewiesen, an den Prüfungstagen viel zum Trinken mitzubringen, heißt es aus dem Markt Schwabener Sekretariat.

"Bei uns stehen auf alle Fälle genügend Getränke und eine Brotzeit bereit", sagt Gudrun Tischner-Remington vom Landschulheim Elkofen in Grafing. Wie in den vergangenen Jahren kooperiert die Schule für Kinder und Jugendliche mit erhöhtem Förderbedarf auch dieses Mal wieder mit der Realschule in Vaterstetten. Dort sind die zehn Buben und zwei Mädchen, die dieses Mal dort an den Abschlussprüfungen teilnehmen, als externe Prüflinge angemeldet.

"Wir schreiben in einem kleinen Nebenhaus, unser Kunst-Atelier", sagt Tischner-Remington. Dass die Schüler in ihrer gewohnten Umgebung die Prüfungen absolvieren, sei wichtig. "Da wird es schon gut warm werden!" Mehr als Getränke und Brotzeit bereit stellen können aber auch die Lehrer in Elkofen für ihre Absolventen nicht. Es gilt: "Da müssen wir jetzt eben durch!"

"Mei, es ist halt Sommer"

Ähnlich sieht das die Schulleiterin der Realschule in Vaterstetten Anita Ruppelt. "Im letzten Jahr war es auch schon gut heiß", sagt sie und erinnert an den Hitzesommer 2018. Aber: Seit der Fertigstellung der Schulsanierung vor gut zwei Jahren habe sich die Situation erheblich verbessert. Vormittags seien die Temperaturen in der Turnhalle, in der in diesem Jahr 168 Schülerinnen und Schüler an den Prüfungen teilnehmen, doch noch recht gut aushaltbar.

An der Dominik-Brunner-Realschule in Poing gibt Schulleiter Matthias Wabner ebenfalls Entwarnung: "Bei uns wird wie in jedem Jahr in der Aula geschrieben", sagt Schulleiter Matthias Wabner. Das sei der Ort, der am besten geeignet ist, versichert er. Im Vergleich zu den Klassenzimmern herrschen dort kühle - oder zumindest kühlere - Temperaturen.

Am Montag habe er mit dem Hausmeister einen kleinen Testlauf gemacht und im gesamten Schulhaus den Tagesverlauf der Temperaturen gemessen. "Damit wir wissen, was auf uns zukommt." Ein Patentrezept gegen die Hitze gibt es aber auch an der Poinger Schule nicht, außer früh am Morgen durchlüften. "Mei, es ist halt Sommer."

"Bislang machen sie alle einen recht entspannten Eindruck"

Die Nervosität bei den 105 Prüflingen in Poing, 55 Buben und 50 Mädchen, scheint sich trotz der bevorstehenden Tests bei heißen Temperaturen in Grenzen zu halten. "Bislang machen sie alle einen recht entspannten Eindruck", sagt Wabner. Vielleicht liegt das auch an der extra Vorbereitung: Einer der Mathelehrer sei in den Pfingstferien an einem Tag in die Schule gekommen und habe mit Zehntklässlern noch einmal eine Mathe-Abschlussprüfung durchgerechnet.

Schwitzen dürfte an der Ebersberger Realschule eher weniger zum Problem werden - zumindest nicht wegen der hohen Temperaturen. Die 120 Zehntklässler schreiben dort ihre Prüfungen in der Turnhalle und im Musikzimmer - "alles Altbau", sagt Markus Schmidl, erster Stellvertreter von Schulleiter Rudolf Bäuml. "Da haben wir meterdicke Betonwände, so schnell wird's da nicht warm", versichert er.

Die Hitze sollte also für die 58 Mädchen und 62 Buben in Ebersberg kein Problem darstellen. Sieht man dort dem Prüfungsmarathon also gelassener entgegen? Gelassen schon, aber ob das an der kühlen Raumtemperatur liegt, bleibt für Schmidl fraglich. "Mein Eindruck ist, dass die Schülerinnen und Schüler im Hinblick auf die Abschlussprüfungen generell von Jahr zu Jahr cooler werden", sagt er. Ab einem gewissen Zeitpunkt würden es die Jugendlichen dann auch einfach hinter sich haben wollen. Er lacht. "Die scharren schon alle mit den Hufen!"

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