Rathauserweiterung in Zorneding:Vorgriff auf die Zukunft

Rathauserweiterung in Zorneding: Durch einen Umbau und eine Erweiterung soll der Platzbedarf im Zornedinger Rathaus für die nächsten Jahre gedeckt werden.

Durch einen Umbau und eine Erweiterung soll der Platzbedarf im Zornedinger Rathaus für die nächsten Jahre gedeckt werden.

(Foto: Christian Endt)

Die Gemeinde stellt einen ersten Planungsstand zum Umbau ihres Verwaltungssitzes vor. Es geht vor allem um mehr Platz für die Mitarbeiter, aber auch für Gemeinderäte und Hochzeitsgäste

Von Anderas Junkmann, Zorneding

Der Umbau des Zornedinger Rathauses nimmt konkrete Formen an, zumindest auf dem Papier. Bis tatsächlich am Gebäude in der Schulstraße Hand angelegt wird, dauert es wohl noch eine Weile. Denn vorher muss die Arbeitsgruppe aus Gemeinderäten und Verwaltungsmitarbeitern noch weiter an den Plänen für die Erweiterung feilen. Einen ersten Sachstandsbericht stellte nun Bürgermeister Piet Mayr (CSU) in der jüngsten Sitzung des Grundstück-, Bau- und Umweltausschusses vor.

Drei Varianten für einen geplanten Anbau an der Ostseite des bestehenden Gebäudes standen Mayr zufolge zur Diskussion - überzeugt war die Arbeitsgruppe nur von einem der Vorschläge. Durchgefallen ist ein größerer Gebäudekörper, der parallel zur jetzigen Rathausfront entlang des Wiesenwegs zusammen mit 19 Parkplätzen an der Nordseite geplant gewesen wäre. Auch die Variante, den Anbau schräg vom Rathaus in Richtung Südosten verlaufen zu lassen, fand nicht wirklich Anklang. Einstimmig hat sich die Arbeitsgruppe auf die kleinste der drei Möglichkeiten festgelegt: Ein Anbau entlang des Wiesenwegs mit zwölf zusätzlichen Stellplätzen. "Bei dieser Variante ist der Flächenverbrauch am geringsten", sagte Mayr. Zudem könne man auf den Bau einer weiteren Tiefgarage verzichten, was der Gemeinde rund eine halbe Million Euro spare.

Der Neubau soll über einen Durchgang mit dem bestehenden Rathaus verbunden werden und auch eigene Eingänge bekommen. Geplant ist ein zweistöckiges Gebäude mit ausgebautem Keller. Unter anderem sollen dort weitere Büros für die einzelnen Abteilungen, ein Serverraum und ein Aktenarchiv untergebracht werden. Im Obergeschoss wolle man laut Mayr möglicherweise Wohnungen für Mitarbeiter schaffen. "Mit dem Anbau ist unser Raumbedarf für die nächsten 20 bis 25 Jahre gedeckt", so der Bürgermeister.

Wie das Gebäude von Außen aussehen soll, steht indes noch nicht fest. Derzeit sei laut Mayr angedacht, dass sich der Anbau optisch vom jetzigen Rathaus unterscheiden soll. Konkrete Pläne gebe es derzeit allerdings noch nicht. Um das zu ändern, schlug Gemeinderat Moritz Dietz (Grüne) einen Architektenwettbewerb vor. Einen solchen soll es Mayr zufolge dann auch geben, denn: "Das Gebäude ist zwar ein Zweckbau, aber es soll schon auch eine gewisse Ästhetik haben."

Mit der grundsätzlichen Planung zeigten sich die Mitglieder des Bauausschusses zufrieden, Kritik gab es fraktionsübergreifend aber an der Lage der Mitarbeiter-Parkplätze. Diese sollen laut erstem Entwurf entlang des Wiesenwegs errichtet werden. "Unglücklich" nannte das Helmut Obermaier (Grüne), der genauso wie SPD-Gemeinderätin Bianka Poschenrieder einen Konflikt mit der Schule befürchtete. "Damit schaffen wir uns eine zusätzliche Situation, bei der Kinder mit Autos konkurrieren", sagte die Zweite Bürgermeisterin in Anspielung auf den Rückbau der Straße vor der Pöringer Grundschule, der jüngst für ordentlich Wirbel gesorgt hatte. Das Gremium sprach sich deshalb dafür aus, prüfen zu lassen, ob man die nötigen Stellplätze nicht im Süden auf der Feuerwehr-Wiese errichten oder vielleicht sogar den jetzigen Rathausparkplatz um ein Stockwerk erhöhen könnte.

Die Erweiterung des Verwaltungsgebäudes wird sich aber nicht nur im Anbau niederschlagen, auch im bestehenden Gebäude stehen Veränderungen an. Allen voran betrifft das den Sitzungssaal. Sitzen die Gemeinderäte derzeit noch an zwei tafelähnlichen Tischreihen, werden sie sich bald ganz genau in die Augen schauen können, denn: Der Ratstisch wird künftig rund sein und bis zu 26 Sitzplätze bieten. "Wir werden bei der Kommunalwahl 2026 vier Gemeinderäte mehr haben. Und der Umbau trägt dem Rechnung", so Bürgermeister Mayr. Mehr Platz haben künftig auch Hochzeitsgesellschaften im Trauungszimmer. Während derzeit nur 14 Personen der Zeremonie bewohnen können, sollen dann bis zu 33 Gäste Platz finden.

Wie viel die Gemeinde für den geplanten Umbau konkret auf den Tisch legen muss, steht noch nicht fest. Eine kleine Prognose wagte Piet Mayer aber bereits. Demnach werde man für die Umgestaltung im bestehenden Rathaus "eine relativ geringe sechsstellige Summe" aufbringen müssen. Was der Anbau kosten wird, zeigt sich wohl erst dann, wenn die Planungen konkreter werden. Daran will die Planungsgruppe nun in ihren nächsten Sitzungen weiter arbeiten.

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