Prozess vor dem Amtsgericht:Aufruhr im Ebersberger Jobcenter

31-Jähriger muss sich wegen Sachbeschädigung verantworten

Der Sicherheitsmitarbeiter im Ebersberger Jobcenter war einen Tag vorher gewarnt worden. Morgen werde ein kleiner, schmächtiger Mann kommen, der schon öfter aggressiv aufgefallen sei. Er solle doch ein Auge auf ihn haben. Das erzählt der Sicherheitsmitarbeiter als Zeuge vor dem Amtsgericht. Der kleine, schmächtige Mann fiel bei seinem jüngsten Besuch im Jobcenter erneut auf. Diesmal so sehr, dass er sich jetzt deswegen vor Gericht verantworten muss.

Laut Anklageschrift soll der 31-jährige Mann um Geld für eine MVV-Karte zur neuen Arbeitsstelle gebeten haben. Den angebotenen Fahrschein lehnte er ab; er habe Bargeld haben wollen. Laut schreiend soll er gegen eine Stuhlreihe getreten und Mitarbeiter unflätig beschimpft haben, bevor ihn der Sicherheitsmitarbeiter hinausbegleitete. Sachbeschädigung und Beleidigung wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor. Den Tatvorwurf streitet der Angeklagte ab. Darüberhinaus beschwert er sich vor Gericht, dass ihn der Sicherheitsmitarbeiter unsanft am Nacken gepackt habe. Dieser aber beschreibt den Vorgang als ein "Hinausschieben". Nachdem die stellvertretende Leiterin des Jobcenters dem Mann Hausverbot erteilt habe, habe er ihm mit der Hand im Rücken die Richtung gewiesen und ihn angeschoben. Der Mann sei immer stehen geblieben. Weil der Angeklagte dieser Version widerspricht, wird der Prozess vertagt. Es werden weitere Zeugen gehört.

© SZ vom 25.07.2019 / lela - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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