Bei ihrer Vorstellung erwähnt Komponistin und Multiinstrumentalistin Marja Burchard, sie beherrsche neben dem Spiel von Akkordeon, Klavier, und Vibrafon auch den Umgang mit dem Synthesizer. Tänzerin Anna Orkolainen, die in London, Leeds und Helsinki studiert hat und Stipendiatin der Villa Walberta war, nutzt nach eigenem Bekunden gern die aus Japan stammende Form des "Butoh", um sich auszudrücken. In Moosach konnte man sie zuletzt als Überraschungsgast bei der 40-Jahr-Feier des Meta Theaters erleben. Bei derselben Gelegenheit trat Bandleaderin Burchard mit dem von ihrem 2018 verstorbenen Vater Christian gegründeten Weltmusik-Kollektiv Embryo auf.
Bereits seit sieben Jahren arbeiten die beiden jungen Frauen immer wieder zusammen; gemeinsam wollen sie nun im Rahmen des Projektes "Spiderweb" erforschen, wie alles mit allem verflochten ist: Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft. "Es geht um jene Anteile unserer Urahnen, die wir heute noch in uns tragen, und um die Zusammenhänge zwischen Evolution, Tieren und Natur." Wie in einem Spinnennetz oder unterirdischem Wurzelwerk gebe es die in alle Richtung laufenden Verbindungen. Und wie in der Konstruktion aus der Tierwelt seien diese sehr fragil: Ziehe man an einem Faden, gerade schnell alles in Gefahr.
Musikerin Marja Burchard arbeitet bereits seit sieben Jahren immer wieder mit der Tänzerin.
(Foto: Veranstalter)In einer Verschmelzung von Tanz und Musik wollen die beiden Künstlerinnen die Vernetzung in ihrem Projekt zum Ausdruck bringen und dabei "den Raum weiter öffnen und hinaus ins Freie" gehen. Dazu plant Burchard, "Geräusche aus und von der Natur" solchen gegenüberzustellen, die mit Instrumenten produziert werden. Orkolainen wiederum möchte sich in ihrer Performance ergänzend mit der "unnatürlichen Plastikwelt" auseinandersetzen und überlegt daher, mit Latex zu arbeiten.