Süddeutsche Zeitung

Programm-Vorschau:Text, Tanz und Trapez

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Das Meta-Theater wartet mit Performances auf

Von Anja Blum, Moosach

Eine Vielfalt von musikalischen und artistischen Performances und verschiedenste Arten, wie Künstler etwas zum Ausdruck bringen können bietet das Meta-Theater in Moosach in diesem Frühling wieder. Das Publikum wird mitgenommen auf eine Reise durch magische Nächte, kann sich an humorvollen Interpretationen des Lebens und Sterbens erfreuen, dann wieder drücken Artisten mit ihrem Körper Abhängigkeiten aus. Eine Mischung aus Theatralik, Humor, skurrilen Charakteren und Liebesgeschichten wartet auf die Zuschauer.

Los geht's am Donnerstag, 8. Februar, mit dem serbischen Duo Alice in Wonderband. Die Performance "Da i Re - Body as an Instrument" von Ana Vrbaški und Marko Dinjaški besticht durch die Reduktion der Mittel. Die beiden Schauspieler und Musiker bewegen sich mühelos zwischen "Kiss" von Prince, traditionellen Liedern und theatralem Spiel: ein Brückenschlag zwischen moderner Performance und dem uralten Liedgut des Balkans. Begleitet wird Alice in Wonderband von Esel:com: Die famose Berlin-Bayern-Connection aus Bertram Wolter und Andreas Schantz besingt die Schräglage des Daseins unterlegt von handgemachter Musik.

Eine Doppelvorstellung gibt es am Samstag 24. Februar: Zunächst ist "Erstes Leid" zu sehen, ein literarisch-artistisches Stück. Anhand Franz Kafkas und Jean Genets Zirkusliteratur untersucht Jana Korb das Existenzielle der Luftartistik, hoch oben auf dem Trapez geht es um Abhängigkeiten, Kompromisslosigkeit und ewig Provisorisches. Danach folgt "Tale 53; Snow-white", eine Neuinterpretation des Märchens. Weit entfernt von Disney geht es um die Situation der Frau. Deborah Hunt spielt in einem faszierenden hölzernen Bauwerk mit Puppen und Hintergründen.

"Fragments of Love" stehen am Freitag, 16. März, auf dem Programm: Um das Thema Improvisation spinnt Helen Chadwicks Solostück Liebesgeschichten und Liebeslieder, die mit Geist und Humor das Leben und Sterben erkunden. Am Tag darauf, Samstag, 17. März, wird es skurril und illusionsreich, denn Gaston und Steve Jarand treten mit der "Faszination Maske und Magie" auf. Ein Zauberer mit komödiantischer Begabung und ein Experte für innovatives Impro-Theater sorgen hier für humorvolle Unterhaltung. Temperamentvoll wird es beim Konzert am Samstag, 24. März: Elis Roseira und Catherine Bent präsentieren brasilianische Klänge in ungewöhnlicher Besetzung, nämlich mit Gesang, Gitarre und Cello.

Zu Ende geht das Frühlingsprogramm am Mittwoch, 25. April, mit einer Doppelvorstellung: Zunächst gibt es ein Performance-Experiment von Thais Medeiros, das sich poetisch mit existenziellen Themen auseinandersetzt - ein Stück, das von Shakespeares Charakteren, von Gedichten und persönlichen Erfahrungen inspiriert ist. Darauf folgt "Unausprechbarlich": Ein Forschungsprojekt und eine Performance von Annie Abrahams und Helen Varley Jamieson, die die schmerzvolle, lustige und lebensverändernde Erfahrung untersucht, in einer anderen Sprache zu kommunizieren. Im Kontext wachsender Migration geht es darum, wie sprachliche Barrieren die Integration in eine andere Kultur beeinflussen.

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Quelle:
SZ vom 29.01.2018
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