Ein bislang unbekannter Reizstoff hat am Mittwochmittag in der Anni-Pickert-Grund- und Mittelschule einen Großalarm ausgelöst. Vier Schüler, zwei Erzieherinnen und zwei Lehrkräfte erlitten gesundheitliche Beschwerden. Sechs von ihnen wurden an Ort und Stelle behandelt und erholten sich schnell wieder. Eine elfjährige Schülerin und ein zwölfjähriger Schüler, beide aus Poing, wurden mit Atemwegsreizungen, Schwindelgefühlen und Kopfschmerzen in ein Münchener Krankenhaus gebracht.
Ausgelöst hatte den Alarm die Schulleiterin kurz nach 12.30 Uhr. Mehrere Menschen, die sich im Schulhaus aufhielten, hatten zuvor über Beschwerden durch einen unbekannten Reizstoff in der Aula geklagt. Die Schule wurde geräumt, dadurch sei auch die Gefahr für die Schüler und Lehrkräfte beseitigt worden, so die Polizei in ihrem Pressebericht. Die acht Geschädigten hatten allesamt Atembeschwerden und Augenreizungen. Alle Beteiligten beschrieben einen geruchlosen Stoff, der beim Einatmen die Schleimhaut reizte.
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Von diesem Montag an müssen Kinder und Jugendliche regelmäßig einen Coronatest machen. Das ist für die Pädagogen eine Herausforderung, manche Eltern üben Kritik am Prozedere.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand geht die Polizei davon aus, dass ein Unbekannter Reizgas versprühte, welches sich dann im Schulgebäude ausbreitete. Vermutlich sei der Reizstoff im Erdgeschoss in der Nähe der Aula freigesetzt worden und habe sich von hier über das Treppenhaus ins Obergeschoss weiterverteilt.
Das Gebäude wurde durch die Freiwillige Feuerwehr Poing und die Werksfeuerwehr OCE Poing mit Atemschutzträgern erkundet. Anschließend wurden das erste Obergeschoss und das Erdgeschoss belüftet. Die Feuerwehr war mit insgesamt 27 Einsatzkräften am Einsatzort, der Rettungsdienst war mit vier Fahrzeugen sowie dem Einsatzleiter Rettungsdienst vor Ort. Das Gebäude konnte laut Polizei nach einer Stunde wieder betreten werden. Die Eltern der verletzten Kinder wurden durch die Schulleitung über den Vorfall informiert.
Hinweise auf den oder die Täter gibt es laut Polizei bislang nicht. Kurzzeitig war eine 14-jährige Schülerin in Verdacht geraten, den Reizstoff freigesetzt zu haben. Die polizeilichen Ermittlungen haben dies allerdings nicht bestätigt. Die Polizeiinspektion Poing hat die Ermittlung aufgenommen und hofft auf Hinweise unter Telefon (08121) 9917-0.