Zu klein, zu alt, technisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit: Um zu erkennen, dass das Gebäude der Polizeiinspektion Poing seine besten Jahre längst hinter sich hat, muss man keine Gutachten lesen, das merkt man auch bei einem kurzen Besuch. Seit Langem ist klar, dass der Bau an der Markomannenstraße ersetzt werden muss, nun geht es konkreter an die Realisierung des Neubaus. Am kommenden Donnerstag befasst sich der Poinger Gemeinderat mit der Änderung des Flächennutzungsplans für das Areal in Grub und dem dazugehörigen Bebauungsplan. Läuft alles wie geplant, könnte das Gebäude wohl frühestens 2030 stehen. Bei der Polizei freut man sich aber jetzt schon auf moderne, großzügige Räume, bei der Gemeinde ist man vor allem froh darüber, dass die Polizei im Ort erhalten bleibt.
„Wir werden alles tun, um die Polizei in Poing zu behalten“, unterstreicht jedenfalls Zweiter Bürgermeister Reinhard Tonollo (SPD/Bürgerliste). Das betonen die Poinger gern besonders nachdrücklich, schließlich hatten auch die Vaterstettener immer wieder ein Auge auf der Polizeidienststelle im Landkreisnorden, seit der eigene Polizeistandort in Vaterstetten geschlossen worden war, und traten durchaus selbstbewusst in Konkurrenz mit den Poingern. 2015 entschied der Vaterstettener Gemeinderat, sich als Standort für den anstehenden Neubau zu bewerben. „Wir werden ja sehen, welche Gemeinde das bessere Angebot macht“, sagte CSU-Fraktionssprecher Michael Niebler damals.

Die Standortentscheidung ist allerdings inzwischen längst gefallen, schon seit 2020 steht fest, dass die Polizeiinspektion von seinem bisherigen Standort am Rande des Ortszentrums in den Gemeindeteil Grub ziehen wird: auf ein Grundstück, auf dem das Staatsgut früher seine Hühnerställe betrieb und später zeitweise ein Hallenflohmarkt stattfand. Zwei große Vorteile: Das Grundstück gehört bereits dem Freistaat – und rundherum ist genügend Platz. Denn in Grub sollen nicht nur die derzeit 69 Polizistinnen und Polizisten der Polizeiinspektion Poing künftig großzügige und moderne Räume nutzen können, es ist dort auch ein polizeiliches Einsatzzentrum vorgesehen, mit Schießbahnen und allem, was dazu gehört.

„Wir freuen uns sehr auf das neue Gebäude“, sagt der Poinger PI-Chef Mithun Küffner, die vorhandenen Räume seien doch sehr in die Jahre gekommen und entsprächen nicht mehr modernen Anforderungen, es sei auch mittlerweile sehr eng in der Markomannenstraße.

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Am Zuständigkeitsbereich der PI Poing hat sich zwar nichts geändert, es ist nach wie vor genau knapp 133 Quadratkilometer groß und umfasst die Gemeinden Vaterstetten, Zorneding, Poing, Markt Schwaben, Pliening, Anzing und Forstinning. Doch vor 40 Jahren lebten hier gerade einmal 33 000 Menschen – heute sind es mehr als 80 000. Entsprechend sind die Aufgaben gewachsen, und auch die Zahl der Polizisten, die für den Bereich zuständig sind, hat zugenommen. Zwar hat die Gemeinde Poing, der das Gebäude gehört, immer wieder im Rahmen der Möglichkeiten erweitert und modernisiert, dennoch ist es jetzt nicht mehr möglich, die Fertigstellung des Neubaus abzuwarten.
Schon voraussichtlich im Februar wird laut Zweitem Bürgermeister Reinhard Tonollo deshalb eine Erweiterung des bestehenden Gebäudes in Angriff genommen. Unter anderem sollen die einzelnen Teams mehr Platz bekommen, doch auch neue Sanitär- und Aufenthaltsräume kommen in den Anbau. „Wir wollen, dass die Polizei gut arbeiten kann, und momentan ist das Platzangebot einfach sehr knapp“, sagt Tonollo. Wie lange die Polizisten im bisherigen Gebäude noch durchhalten müssen, lässt sich schwer beziffern: Dass der früher einmal genannte Termin im Jahr 2029 gehalten werden kann, damit rechnen alle Beteiligten jedenfalls eher nicht. Ebenfalls ist unklar, ob die 27 Millionen, die 2022 als Kosten für den Neubau berechnet wurden, reichen werden.