Poing:Offener Brief ans Innenministerium

Alt-Moabit 140, Berlin: An diese Adresse richtet sich ein offener Brief des Poinger Helferkreises. Es ist die Anschrift des Innenministeriums. Den Besuch des dazugehörigen Ministers Thomas de Maizière (CDU) in Poing haben die Flüchtlingsunterstützer zum Anlass genommen, um im Ministerium auf Änderungen bei den Gesetzgebungen und Regeln zur Integration hinzuwirken. Unterschrieben ist der Brief von Götz Kirchhoff, der im Poinger Helferkreis die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit koordiniert.

Kirchhoff schwebt ein neues Konzept vor, "Integration 4.0" nennt er es, in Anlehnung an die Modernisierung der Industrie. Der Begriff umfasst eine moderne Vernetzung und Verzahnung der verschiedenen Akteure, und genau das sähe Kirchhoff gerne auch in Sachen Integration umgesetzt. Vor allem zwischen staatlichen Stellen und Helferkreisen müsse ein besserer und schnellerer Informationsaustausch stattfinden. Die Flüchtlingshelfer fordern die Behörden in dem offenen Brief auf, regelmäßigeren Kontakt mit den Helferkreisen zu halten. Diese Forderung ist nicht neu, der Poinger Helferkreis war bereits im Oktober vergangenen Jahres mit seinen Ideen zur Verbesserung der Integration an die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Barbara Stamm (CSU), herangetreten. Damals hatte Kirchhoff auch ein neues Kompetenz-Erfassungssystem für Flüchtlinge gefordert.

In dem Brief äußern die Poinger Helfer zudem scharfe Kritik an den Asylrechtsverschärfungen durch das bayerische Integrationsgesetz. Das Gesetz mache Schritte, die den Arbeitsmarktzugang für Asylbewerber erleichtern teilweise wieder zunichte. Arbeitgeber seien durch das Verhalten der Landesregierung verunsichert, das wiederum halte Chefs davon ab, geflüchtete Menschen einzustellen.

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