Poing:Nur mit Tiefgarage

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Entscheidung zu Stellplätzen des Grundschulneubaus in Poing

Von Annalena Ehrlicher, Poing

Wegweisende Entscheidungen wurden bereits im vergangenen Jahr zum Neubau der Grundschule an der Karl-Sittler-Straße in Poing getroffen. Die Architekten Rainer Löhle und Regine Neubauer sowie die Münchner Landschaftarchitekten Axel Lohrer und Ursula Hochrein lieferten im August 2015 den überzeugendsten Entwurf für die Überplanung des Gebietes, das nicht nur die Grundschule, sondern auch den angrenzenden Hort, das Rathaus und den Wertstoffhof einschließt. Damals war allerdings Kritik an dem Siegerentwurf geäußert worden, die sich auf die Parkplatzplanung bezog. Aus Kostengründen wünschte sich Poing eine oberirdische Lösung - die allerdings aufgrund der engen Bebauung eigene Probleme mit sich brächte.

"Wir brauchen jetzt eine grundsätzliche Entscheidung, ob wir mit einer Tiefgarage weiterplanen oder nicht", erläuterte der Landschaftsarchitekt Andreas Zimmerer in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Bereits zuvor war im Bauausschuss eine Abweichung vom gemeindlichen Stellplatzschlüssel beschlossen worden - geeinigt hatte man sich auf die Doppelnutzung von 54 Stellplätzen. Nun wurden von dem Architektenteam diverse Möglichkeiten zur Auswahl gestellt. Der finanzielle Aufwand wurde im Rahmen der Vorplanung geprüft - je nach Größe der Garage variieren die Kostenvoranschläge zwischen etwas mehr als eineinhalb und zirka 2,4 Millionen Euro.

Die erste Variante würde zwar alle Parkplätze oberirdisch unterbringen und wäre somit die kostengünstigste - das hätte allerdings ebenfalls seinen Preis: So wäre der Eingangsbereich des Neubaus für Parkplätze verplant, auch vor dem Rathaus müsste Platz geschaffen werden, ebenso im Bereich der Wertstoffsammelstelle. Ebenfalls dagegen spricht, dass die Kiss and Ride-Zone nicht auf dem Grundstück verfügbar wäre, man diese also auf der Straße einrichten müsste.

Die drei anderen Alternativen beinhalten alle eine Teil- oder Vollunterkellerung des Neubaus. Die Varianten unterscheiden sich hier vor allem in der Menge der unterirdisch zu Verfügung gestellten Parkplätze. Franz Langlechner (CSU) verwies in diesem Kontext auf die "nicht ganz einfache geologische Situation", es spreche daher mehr für eine komplette Unterkellerung. "Man muss sich aber die Frage stellen, ob das dann auch von den Leuten genutzt wird, die beispielsweise nur kurz ins Rathaus wollen", fügte er hinzu.

Peter Maier von der SPD-Fraktion wandte ein, es sei "sehr problematisch, so viele Parkplätze oberirdisch unterzubringen" und brachte damit das Problem auf den Punkt: Obwohl die Kosten für die Tiefgarage "weh tun", wie er sagte, wurde sich der Gemeinderat einig, dass man um unterirdische Stellplätze nicht herum kommt. "Für uns ist das Gebiet gerade wegen der Nähe zum Rathaus und zum Ortskern so wichtig", ergänzte Maier. Den Rathausvorplatz wolle er deshalb von Autos freihalten. Auch Günter Scherzl (FDP) verwies darauf, dass Parkplätze direkt vorm Rathaus "schon wegen eines ansprechenden Äußeren" nicht realisierbar seien.

Bürgermeister Hingerl fasste zusammen: "Ohne Tiefgarage geht es also nicht - jetzt ist die Frage in welchem Verhältnis wir ober- und unterirdische Parkplätze haben wollen." Naheliegend sei eine Vollunterkellerung des Geländes und einige gut integrierte Parkplätze an der Oberfläche, so Hingerl. Als schwierig könnte sich die Zu- und Ausfahrt der Tiefgarage aufgrund der engen Bebauung des Geländes erweisen. Nachdem nun die Entscheidung grundsätzlich auf die Unterkellerung gefallen ist, prüft das Architektenteam weiterhin Möglichkeiten zur Optimierung.

© SZ vom 20.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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