Poing:Mit Schirm, Charme und Schläger

Der Olympia Stammtisch Bayern veranstaltet ein Benefiz-Tennisturnier in Poing zugunsten sozialer Projekte

Von Viviane Rückner, Poing

Gerhard Röhrich läuft auf den Ball zu, macht einen Ausfallschritt und schafft es gerade noch so, den Ball zu treffen. Mit dem Tennisschläger in der einen Hand, einem lila Schirm in der anderen und einem Strohhut auf dem Kopf gibt der 50-Jährige eine interessante Figur im Tennismatch ab. Doch was tut man nicht alles für den guten Zweck? Denn Röhrich hat am Samstag in Poing an einem Benefiz-Tennis-Turnier teilgenommen, bei dem mehrere Olympioniken und Tennisspieler des TC Rot-Weiß Poing gegeneinander antraten. Gemeinsam sammelten sie dabei Geld für lokale, soziale Projekte.

Die Olympischen Sommerspiele 1972 in München sind, leider insbesondere durch die Geiselnahme, jedem in Erinnerung geblieben. Nach diesen prägenden Spielen wurde der Olympia Stammtisch Bayern gegründet. Die Sportler wollen zeigen, dass sie auch weiter zusammenzuhalten - und gemeinsam ihrem Erfolg gedenken. Inzwischen sind jedoch nicht nur Olympioniken Mitglieder im Stammtisch, sondern auch Welt- und Europameister. Eins verbindet jedoch alle: Die Liebe zum Sport. Es wurden regelmäßige Treffen organisiert und irgendwann auch eine Fußballclub gegründet, erzählt Paul Barth, Olympiasieger 1972 im Judo.

Poing: Der gute Zweck und Spaß stehen im Vordergrund beim Benefizturnier des TC Rot-Weiß Poing.

Der gute Zweck und Spaß stehen im Vordergrund beim Benefizturnier des TC Rot-Weiß Poing.

(Foto: Christian Endt)

Nicht zum ersten Mal findet sich der Stammtisch auch für eine Benefizveranstaltung ein, dieses Mal organisiert vom Orthopäden und Chirurgen Gerhard Röhrich. Seit vier Jahren ist er dabei, auch wenn er kein Olympionike ist. "Ich habe zwar mal Leichtathletik gemacht, aber da hat es auch nicht zur Bundesliga gereicht", sagt er und lacht. Seit 22 Jahren ist Röhrich außerdem Mitglied im TC Rot-Weiß Poing und da hatte er kurzerhand beschlossen, ein Tennisturnier zu organisieren und die Olympioniken dazu zu holen.

Schnell war klar, dass das Zusammentreffen zu einer Benefizveranstaltung werden soll. "Man hat ja auch ein gewisses Maß an sozialer Verantwortung und da ist so ein Turnier doch die perfekte Gelegenheit", erklärt Röhrich. Die Spenden, die an dem Tag gesammelt wurden, gehen an lokale soziale Projekte: Die Poinger Tafel, die Obdachlosenstiftung, sowie die Jugendsportförderung. "Es sollten auf jeden Fall lokale Projekte sein", betont Röhrich. "In Poing gibt es einfach zu viele Rentner, die in Mülltonnen nach Pfandflaschen suchen, um ihre Rente aufzubessern." Da habe es auf der Hand gelegen, dass ein Teil der Erlöse bedürftigen Menschen in der Gemeinde Poing helfen soll. Und natürlich wollten die Sportler auch den Sport fördern.

Poing: Organisator Gerhard Röhrich macht vor, wie das Benefizturnier funktioniert.

Organisator Gerhard Röhrich macht vor, wie das Benefizturnier funktioniert.

(Foto: Christian Endt)

Das Ziel des Turniers war also klar: Geld sammeln. Und Spaß haben. Und den hatten die Teilnehmer allemal. Um es ihnen allerdings nicht zu leicht zu machen, mussten sie mit Handicaps antreten: mit dem Sonnenschirm und dem Strohhut. Für die Zuschauer war das natürlich ein großes Spektakel.

Unterstützt wurde die Aktion nicht nur von berühmten Sportlern, auch Schauspielerin Monika Baumgartner, bekannt aus der Serie "Der Bergdoktor", war präsent. "Ich finde diese Treffen super und war jetzt schon zwei oder drei Mal mit dabei, weil mich Paul Barth eingeladen hat. Außerdem unterstütze ich gerne soziale Projekte", erzählt sie.

Die Stimmung beim Turnier war ausgelassen, die Wettkämpfer hatten mindestens soviel Spaß wie die Gäste. Doch auch die Spannung hat nicht gefehlt; die Spiele waren hochklassig. Doch das allerwichtigste: Die Sportler konnten gemeinsam ordentlich Geld für die ausgesuchten Projekte sammeln.

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