SZ-Adventsserie: Die liebsten Filme und Geschichten:Ein Floh und ein Lächeln

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In der SZ-Adventsserie verraten Menschen aus dem Landkreis, welche Filme oder Geschichten unbedingt zur Vorweihnachtszeit gehören. (Foto: Eibner-Pressefoto/Thomas Dinges via www.imago-images.de/imago images/Eibner)

Die frühere Staatsministerin Christa Stewens hält ein Buch von Karl Heinrich Waggerl hoch in Ehren. Früher hat sie ihren Kindern daraus vorgelesen, danach etlichen ihrer 24 Enkel.

Von Barbara Mooser, Poing

Für manche geht eine Vorweihnachtszeit ohne „Der kleine Lord“ gar nicht, andere lesen jeden Abend in der „Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens. Die SZ Ebersberg hat für ihre diesjährige Adventsserie Menschen aus dem Landkreis gefragt, auf welche Filme oder Geschichten sie im Dezember nicht verzichten können. 

Christa Stewens hält die Sammlung von Adventsgeschichten von Karl Heinrich Waggerl hoch in Ehren. Das hat einen guten Grund: „Meine Mutter hat mir das Buch geschenkt, als ich mein erstes Kind bekommen habe – das mittlerweile auch schon 60 wird.“ Nicht nur die sechs Kinder der früheren Staatsministerin sind mit den Geschichten von Waggerl aufgewachsen, auch etlichen der 24 Enkelkinder hat Christa Stewens sie immer wieder vorlesen müssen und dürfen.

Christa Stewens hat 24 Enkelkinder - viele sind schon erwachsen, doch die Jüngeren hören immer noch gern die Geschichte von Jesus und dem Floh. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Insgesamt umfasst die Sammlung „Und es begab sich...“ sechs Geschichten, darunter hat sich aber ein klarer Favorit herauskristallisiert, „eine ganz süße Geschichte“, wie die 79-Jährige erzählt. Es geht um einen kleinen Floh, der vergessen wurde, als der Erzengel den Stall für die heilige Familie hergerichtet hat. Dem kleinen Floh wird himmelangst – schließlich ist immer irgendwer hinter ihm her. Er denkt nur an Flucht, doch wie? Beim Jesuskind sucht der Floh Schutz, springt aus seinem Ohr in Sicherheit – und kitzelt es dabei ein bisschen. Zufällig schaut Maria ihr Kind genau in dem Moment an und sagt zu Josef: „Ach sieh doch! Es lächelt schon!“

Heute ist die jüngste Enkelin Leonie auch schon elf, hört aber immer noch gern zu, wenn Großmutter Christa die Geschichte vorliest. Besondere Traditionen gibt es ums Vorlesen in der Familie nicht: „Wenn alle Kinder und Enkel da sind, sucht man sich einfach eine ruhige Ecke, wo nicht so viel Trubel ist“, erzählt Christa Stewens. Besuch von ihren Enkeln bekommt sie übrigens nicht nur zur Weihnachtszeit – die jüngeren unter den Enkelkindern, die noch in Poing wohnen, kommen gern einmal die Woche zum Mittagessen vorbei.

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