Süddeutsche Zeitung

Poing:Fehlalarm statt Flugzeugabsturz

Ein Notruf löst am Montag einen Großeinsatz aus

Zu einem ungewöhnlichen Einsatz sind Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte des Roten Kreuzes am Montagvormittag in der Nähe von Poing gerufen worden. Dort sollte angeblich ein Militärflugzeug auf dem Endmoränenhügel zwischen Poing und Angelbrechting abgestürzt sein - bei den umfangreichen Suchmaßnahmen konnten allerdings weder Teile, geschweige denn ein Flugzeug entdeckt werden. "Es war definitiv nichts", sagte Kreisbrandrat Andreas Heiß unmittelbar nach Abschluss des Einsatzes auf Nachfrage der SZ. Wie es zu dem Fehlalarm kam, konnte er sich zunächst allerdings auch nicht erklären. Die Feuerwehr sei - wie üblich - über die zentrale Einsatzleitstelle von dem vermeintlichen Zwischenfall informiert worden.

Über die genaueren Hintergründe klärte schließlich die Poinger Polizeiinspektion im Verlauf des Nachmittags auf. Ein älterer Mann aus dem Landkreis habe bei den Beamten angerufen und den vermeintlichen Absturz gemeldet. Diesen habe er allerdings nicht selbst beobachtet, sondern sei seinerseits nur durch einen Anruf darauf aufmerksam gemacht worden. Ein Großaufgebot an Rettungskräften - einschließlich Polizei- und Rettungshubschrauber - haben sich daraufhin auf die Suche nach der Absturzstelle gemacht, eine solche sei laut Polizei aber "weit und breit nicht auszumachen" gewesen.

Dass keine Flugzeugteile gefunden wurden, ist auch nicht weiter verwunderlich. Denn wie ein Sprecher der Poinger Polizeiinspektion bestätigte, sei überhaupt kein Flugzeug vermisst worden. "Das können wir ausschließen." Auch der Deutschen Flugsicherung und der Bundeswehr war nichts über das Verschwinden eines Flugzeugs bekannt. Die Poinger Polizei geht deshalb von einem Notrufmissbrauch aus - und hat entsprechende Ermittlungen aufgenommen.

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Quelle:
SZ vom 03.09.2019 / AJU
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