Poing:Entwicklung im Gewerbe

Poinger Unternehmen sprechen mit dem Bürgermeister

Von Sophia Kleiner, Poing

In den Räumlichkeiten der PowerScript GmbH beginnen die Poinger Gewerbetreibenden munter zu plaudern. Hier kennt man sich - nicht zuletzt von den bewährten Bürgermeistergesprächen mit den ortsansässigen Firmeninhabern - und kommt gerne. So auch kürzlich, um über die Gewerbeentwicklung in Poing zu sprechen. "Dass Hingerl immer den Dialog mit den Firmen sucht, finde ich sehr positiv", sagt der Inhaber des Optikstudios Siegfried Wensky.

In der Wachstumsgemeinde stoßen aber immer wieder auch neue Gesichter hinzu. Erstmalig sind Melanie Kappel-Kleinert und Anja Orth von der PowerScript GmbH beim Treffen vertreten und stellen zum Auftakt ihr Unternehmen vor. Der auf Produktpräsentationen spezialisierte Betrieb fertigt unter anderem Bedienungsanleitungen und Kataloge an. Dem Poinger Bürgermeister zeigt Kappel-Kleinert einen Katalog für Feuerwehrzubehör. "Jetzt weiß ich, warum die Feuerwehr immer so viel bestellt", scherzt Hingerl.

Bei Wein und Häppchen der Poinger Weinhandlung Genussentdeckers Weinhäusel informiert Hingerl vierzehn Firmeninhaber über die aktuellen Gewerbeentwicklungen in der Gemeinde. Seit fünfzehn Jahren habe Poing dank der großen Firmen keine Schulden mehr aufnehmen müssen und zusätzlich noch Geld sparen können. Wer etwa darüber schimpft, dass der Gebäudekomplex von Schustermann & Borenstein die Sicht nach Westen versperre, solle immer daran denken, was ein derart großer Betrieb für die Gemeinde leiste, erklärt Hingerl. Eine ständig wachsende Gemeinde wie Poing brauche neue Arbeitsplätze, Wohnungen und Geld für Investitionen: Derzeit seien drei Kindergärten und zwei Schulen in Planung. Zudem sei die Sanierung zahlreicher Unter- und Überführungen erforderlich. Poing wolle seinen Bürgern schließlich etwas bieten.

Die hohen Grundstückspreise ärgern den Bürgermeister zwar, doch keine andere Gemeinde im Landkreis baue so viele Sozialwohnungen. Zudem seien die Wohngebiete W 7 und 8 in Planung. Auch in Richtung Osten könne möglicherweise erweitert werden. Schließlich sei schon seit Jahren in der Diskussion, Markt Schwaben an die Poinger Geothermie anzuschließen.

Auch auf die Poinger Flüchtlinge kommt die gemütliche Runde schnell zu sprechen. "Das ist keine Zuständigkeitsfrage. Wir müssen einfach helfen und immer weiterkommen", sagt Hingerl. Florian Fischer, Inhaber des Köstlich & Co Caterings, ist vielen in der weitreichenden Integration von Flüchtlingen schon einen Schritt voraus. Er habe in seiner Großküche in Vollzeit zwei Flüchtlinge beschäftigt und sei mit ihnen sehr zufrieden. "Im Gegensatz zu vielen, die vom Arbeitsamt geschickt werden, wollen die wirklich arbeiten", sagt Fischer.

Den reibungslosen Ablauf ermögliche vor allem der Helferkreis, der die Flüchtlinge bei amtlichen Angelegenheiten unterstütze und an die Betriebe vermittle. Dieses Potenzial erkennen auch andere Poinger Gewerbetreibende. Die zum Teil noch verbreitete Angst vor bürokratischen Hürden wischen Fischer und der erste Vorsitzende des Poinger Gewerbeverbands Günter Furtner vom Tisch. Wenn kein anderer passender Bewerber für eine Stelle gefunden werden könne, stehe einer relativ schnellen Einstellung nichts mehr im Wege, sagt Furtner. "Wir sind dazu verpflichtet, uns um sie zu kümmern. Schon alleine um den sozialen Frieden im Ort zu sichern", so Hingerl.

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