Poing:Ein Tango als Requiem

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Komposition von Michaela Dietl in der Poinger Christuskirche

Am Sonntag, 2. April, 20 Uhr, gibt es in der Christuskirche Poing ein Wiederhören: Aufgeführt wird das "Requiem Gedenken in Liebe - ein Tango", eine Komposition für Akkordeonorchester, Sopran und Alphorn von Michaela Dietl nach Texten von Felix Eder. Uraufführung war im Mai vor einem Jahr. "Einmal träumte mir ein Bild vom Leben / Einmal träumte mir ein Bild vom Tod / Was gestern dunkel schien / es leuchtete auf eine Weise / das meine Augen bannte / und mein Herz erhob / im Kreise sah ich meine Lebensreise / wie eins ins andre freundlich übergeht / da hörte ich das Glück der Welt so leise / dass ich im Innersten erbebt / und alles was verfahren kam in seine Gleise / und jeder Handgriff wurde zum Gebet. . . heißt es in dem Liedtext von Felix Eder, den die Tonkünstlerin Michaela Dietl in Worten und Klängen zu einer persönlichen Auseinandersetzung mit der Endlichkeit des Lebens erweitert hat. Über die sparsam gehaltenen Liedtexte hinaus, setzt Dietl mit dem Klang ihres Akkordeon-Ensembles, dirigiert von Katrin Schweiger, ihre Vision des "Stirb und Werde" um, punktuell ergänzt durch den Lebensatem eines Alphorns, geblasen von Roswitha Pross, immer dort, wo die Komposition fast unerträglicher Tiefe bedarf, aus der sich wiederum die Gesänge zweier Sopranistinnen emporschwingen (Beatrice Greisinger und Anna-Maria Bogner). Das Wissen um die Endlichkeit ihres Lebens verarbeitet Dietl in Tangorhythmen, die hier den "kleinen Tod" symbolisieren, als Generalprobe für den "großen Tod". Dessen Endgültigkeit verkörpert im Finale die Tänzerin Viorica Prepelita mit einem kontrastierenden "Tanz des Lebens".

© SZ vom 21.03.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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