Poing:Betriebs-Kita kommt

Im selben Gebäude sollen auch 33 Wohnungen entstehen

Von Barbara Mooser, Poing

Wer in Poing arbeitet, aber nicht wohnt, hatte es in den vergangenen Jahren schwer, einen Platz für die Betreuung der Kinder zu finden. Denn die Gemeinde reserviert Kitaplätze seit 2013 nur noch für Nachwuchs aus Poing selbst, Gastkinder wurden nicht mehr aufgenommen. Grund für diesen Schritt waren Befürchtungen, dass ortsansässige Eltern die Gemeinde verklagen könnten, wenn sie leer ausgehen - schließlich gibt es schon länger den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz, seit 2013 auch den auf einen Krippenplatz. Voraussichtlich von 2019 an gibt es für die Eltern, die nach Poing zum Arbeiten pendeln, aber eine neue Möglichkeit, ihre Kinder unterzubringen: Dann eröffnet nämlich die erste Betriebskita mit drei Krippen- und einer Kindergartengruppe in der Gemeinde.

Die Firma Avnet hat, wie im zuständigen Ausschuss bekannt wurde, diesen Schritt gewagt, mit anderen Firmen wurde zwar verhandelt, sie hätten sich aber letztlich nicht engagieren wollen, "sehr schade", so Bürgermeister Albert Hingerl (SPD). Er wirbt schon seit langem für einen Betriebskindergarten in der Gemeinde. Den Bau übernimmt die Firma Südhausbau, einen Betreiber engagiert Avnet. Damit die Eltern ihre Kinder sicher abliefern können und nicht auf der Bergfeldstraße halten müssen, baut die Gemeinde eine eigene Fahrspur mit Parkplätzen. Auf dem Grundstück an der Bergfeldstraße soll aber nicht nur die Kita entstehen, auch 33 günstige Wohnungen werden dort im Modell der einkommensorientierten Förderung errichtet. Vergeben werden diese durch die Gemeinde, man habe nach 25 Jahren auch ein Vorkaufsrecht, sagte Hingerl.

Für die Wohnanlage kommt die Gemeinde dem Bauherrn bei den Parkplätzen entgegen: Sind normalerweise für eine Wohnung in einer Größe zwischen 40 und 80 Quadratmetern zwei Stellplätze erforderlich, begnügt sich die Gemeinde hier mit nur einem. Einziehen dürften in der Wohnanlage schließlich nur Menschen mit wenig Einkommen, die folglich selten über mehrere Autos verfügten, so die Argumentation des Bauherrn, der die Gemeinde folgte.

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