Pliening:Wohnen beim Greimel

Nach mehr als zehn Jahren gibt es einen gültigen Bebauungsplan

Von Alexandra Leuthner, Pliening

Es ist vollbracht. Einstimmig hat der Bauausschuss den Satzungsbeschluss für das Greimelanwesen gefasst. Damit ist die Wohnbebauung auf dem ehemaligen Wirtsgrundstück beschlossene Sache und auf der Fläche werden nach mehr als einem Jahrzehnt, in der sie brach gelegen hat, wieder Gebäude entstehen. Für viele Plieninger wird so ein "Schandfleck" mitten im Ort beseitigt.

Vor fast 13 Jahren hatte der damalige Gemeinderat erstmals einen Plan entwickelt, das frühere Gaststättengelände mit 19 Wohneinheiten zu bebauen. Zwischenzeitlich gab es Eigentümer- und Bauherrenwechsel, aus 19 Wohneinheiten wurden 23, immer mehr Fläche drohte versiegelt zu werden, bis der Gemeinderat 2012 eine Veränderungssperre erließ. Der jetzige Beschluss basiert auf einem Plan von 2013, mit 17 Reihenhäusern und zwei Doppelhaushälften, Einzelgaragen und relativ kleinen Häusern. Es soll Platz für ein öffentliches Grün in der Mitte bleiben, auch für einen Spielplatz. Vor dem Verkehrslärm der Mark Schwabener Straße soll die Neu-Plieninger eine 2,50 Meter hohe Lärmschutzwand schützen.

Während es bei einer früheren Auslegung der Pläne noch Einwände von Bürgern gegen die Wand gegeben hatte, waren es diesmal nur die Naturschützer, die noch Schwierigkeiten mit der Bauleitplanung formulierten. So sei das Anwesen vor 2006 eine Art lokaler Naturraum gewesen, der "sich über Jahrzehnte um die bestehende Bebauung herum entwickelt und vernetzt hat." Bäume, Hecken und Büsche hätten einen Übergang zu freien und unversiegelten Bodenflächen gebildet und seien ein natürliches Biotop für Tier- und Pflanzenarten gewesen. Wenn hier nun eine Reihenhaussiedlung entstehe, gehe der frühere Hofcharakter komplett verloren. Die noch verbliebenen 15 Großbäume sollen auf sieben reduziert werden. Die Anpflanzung von kleineren und mittleren Laubbäumen korrigiere nicht den massiven Eingriff. So schlägt der Bund Naturschutz vor, eine zusätzliche Birke im Südosten und im Südwesten weitere zwei grenzständige Bäume - dort wären es dann fünf - zu erhalten.

Alle Vorschläge wurden jedoch vom Ausschuss abgelehnt. Die Birke würde mit ihrer Krone über die Garagen ragen und deren Mauern möglicherweise die Standsicherheit des Baumes gefährden. Gleiches gelte für die Bäume im Südwesten. Im Übrigen weist der Ausschuss in seinem Beschluss darauf hin, dass durch die Neupflanzung von vier Bäumen an der Südseite und die vorgesehenen Pflanzungen im Baugebiet und entlang der Straße eine Verbesserung der Situation gegenüber den bestehenden Gegebenheiten darstelle.

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