Pliening:Lesetreff am Dorfplatz

Pliening: In Eichenau (Landkreis Fürstenfeldbruck) dient eine alte Telefonzelle als Bücherschrank.

In Eichenau (Landkreis Fürstenfeldbruck) dient eine alte Telefonzelle als Bücherschrank.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Landsham bekommt einen Bücherschrank im Ortszentrum

Von Alexandra Leuthner, Pliening

Da werden sie sich die Augen gerieben haben bei der Plieninger SPD. Allzu oft durften sie es ja nicht erleben in den vergangenen Jahren, dass einer ihrer Anträge im Gemeinderat eine Mehrheit im Gremium fand. Und noch dazu ein einstimmiges Votum - wann hat es das zuletzt gegeben?

Nun aber darf sich nicht nur die Fraktion SPD/Unabhängige über die Entscheidung in der jüngsten Gemeinderatssitzung freuen, sondern auch all jene Plieninger, die den Landshamer Dorfplatz nutzen. Dort wird jetzt ein fest montierter Bücherschrank aufgestellt, der, wie es die Fraktion in ihrem Antrag formulierte, zu einer "ruhigen Belebung" des Platzes beitragen soll. So richtig viel los ist ja nur selten auf der als Begegnungs- und Feierstätte konzipierten Fläche in der Mitte des Ortsteils. Bisher wird sie vor allem für Feste genutzt. Der fest montierte Bücherschrank, der seine Vorbilder etwa in Poing, an etlichen Stellen in Stadtteilen von München oder auch - in Form einer umgebauten Telefonzelle - in Mühldorf hat, soll künftig Besuchern des Landshamer Dorfplatzes Anlaufstelle, Leseausleihe und Treffpunkt zugleich sein.

Die öffentlichen Bücherschränke funktionieren nach dem Tauschprinzip. Wer möchte, kann sich ein Buch kostenfrei herausnehmen, ebenso aber auch eigene, nicht mehr gelesene Bücher hinein stellen. Dabei dienen diese Schränke allerdings, wie die SPD in ihrem Antrag formulierte und Fraktionssprecherin Eva Strauss betonte, nicht als Müllsammelstelle für unbrauchbares Lesematerial. Nur Bücher, die noch in einem guten Zustand sind, dürfen in den Schrank gestellt werden. Romane, Krimis, Sachbücher sind erlaubt, aber keine Magazine, CDs oder Videos. Eine Gruppe von freiwilligen Buchpflegern - die ihre Bereitschaft laut Strauss schon bekundet haben - sorgt dafür, dass keine Hetzschriften oder ähnliches ausgelegt werden, aber auch dafür, dass der Schrank sauber bleibt. "Das muss schon nach was ausschauen, sonst mag es keiner anlangen", so die stellvertretende Fraktionssprecherin und seit kurzem SPD-Kreisvorsitzende Bettina Marquis.

Doris Löffler (Alternative für Pliening) schlug vor, das Bücherangebot um einen regelmäßigen Lesetreff im Kiosk auf dem Dorfplatz zu erweitern, bei dem sich Bücherfreunde austauschen könnten. Wo genau der Schrank stehen wird, in der Verlängerung des Laubengangs vielleicht, ist noch zu klären.

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