Pliening:Flachdach für die Feuerwehr

Pliening: Neben dem Geltinger Feuerwehrhaus wird das neue Plieninger Feuerwehrhaus gebaut - mit Flachdach, um nicht zu dominant zu wirken.

Neben dem Geltinger Feuerwehrhaus wird das neue Plieninger Feuerwehrhaus gebaut - mit Flachdach, um nicht zu dominant zu wirken.

(Foto: Christian Endt)

Im Frühjahr 2018 soll der Neubau in Gelting errichtet werden

Von Alexandra Leuthner, Pliening

Im Frühjahr 2018 sollen die Baumaschinen anrollen. Bis dahin will die Gemeinde Pliening sämtliche Planungen für das neue Feuerwehrhaus abgeschlossen haben. 3,477 Millionen Euro soll der Neubau kosten. Seit der Gemeinderat sich im Herbst 2014 entschlossen hat, das neue Gebäude neben dem bestehenden Bau der Geltinger Wehr zu realisieren - nach langen Jahren, in denen man sich über den Standort nicht hatte einig werden können - bekommen die Vorstellungen nun nach und nach ein Gesicht. Im November 2016 beschloss der Gemeinderat, den nördlichen Gebäudeteil, in dem die Nebenräume untergebracht sind, zu unterkellern. In der jüngsten Sitzung nun einigte sich das Gremium nach kurzer Diskussion über die Gestaltung des Dachs.

Ein Flachdach soll sowohl die vorgelagerte Fahrzeughalle mit Front zur Geltinger Straße als auch das Nebengebäude erhalten. Mit großer Mehrheit von 17 zu drei Stimmen lehnten die Ratsmitglieder damit die Varianten zwei und drei der vom Architekturbüro Heinz Eberherr gezeichneten Entwürfe ab. Die eine hätte ein mit 20 Grad geneigtes Satteldach auf dem Nebentrakt mit Giebel parallel zur Straße vorgesehen. Für die zweite hatte das Architekturbüro ein weiteres Satteldach auf der Fahrzeughalle vorgesehen, senkrecht zum hinteren Dach.

Bürgermeister Roland Frick (CSU) sprach sich von Anfang an für die Flachdachvariante aus und folgte damit im Prinzip der Argumentation des Architekten. Im Hinblick auf die aktuellen Vorgaben für Höhe und Zugänglichkeit der Fahrzeughalle, habe diese so geplant werden müssen, dass bereits die Traufhöhe über jener des benachbarten Bürgerhauses liege. Und sogar ein Stück über der Firsthöhe der Feuerwehr Gelting, erklärte Heinz Eberherr. Beide Satteldachvarianten würden das bestehende Feuerwehrhaus zu klein erscheinen lassen, und schließlich sei nicht eine der beiden Wehren wichtiger als die andere, betonte Frick. Es war ja auch nicht zuletzt der Widerstand aus der Feuerwehr Gelting gegen den neuen Nachbarn gewesen, der die Einigung auf den Standort jahrelang verhindert hatte. Überdies werde auch das Bürgerhaus in seiner optischen Wirkung beeinträchtigt, wenn das neue Feuerwehrhaus zu hoch würde, so Frick. "Durch ein Satteldach verlöre das Bürgerhaus seine Dominanz und die Geltinger Feuerwehr sähe aus wie ein Gartenhaus".

Das wollte keiner - doch eine gewisse Skepsis dem Flachdach gegenüber blieb bestehen, allen Versicherungen des Architekten zum Trotz, ein solches lasse sich nach dem heutigen Stand der Technik weitaus leichter pflegen als die Alternativen. "Ein Satteldach wär mir lieber, aber das passt hier nicht rein", erklärte Frank Birk (Neues Forum). "Eigentlich auch mehr für Satteldächer" ist Josef Bauer-Eberhart (CSU), wie er einmal mehr konstatierte, "aber hier wäre das zu dominant." Michael Klaß (Alternative für Pliening) wollte sich den Argumenten von Bürgermeister und Architekt dagegen nicht anschließen. Das habe man doch schon oft diskutiert, aber fast nie ein Flachdach zugelassen, darüber sollte man dann schon auch mal reden. "Hier jetzt ein Flachdach zu machen, das kann ich nicht nachvollziehen." Das Flachdach auf der Feuerwehr ist nach dem Edeka-Bau und einem Terrassendach auf dem vor kurzem genehmigten Mehrgenerationenhaus der Genossenschaft Maro in Landsham nun das dritte im Gemeindegebiet. Dass der Plieninger Gemeinderat mit der Entscheidung allerdings Abschied von der "Jodelromantik" nimmt, "in der wir schon ein bisschen drin sind", wie Bürgermeister Frick sagte, ist aber wohl unwahrscheinlich.

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